
DF schlägt Verkauf von Pfefferspray in Supermärkten vor
Man muss sich gegen Angreifer mit Pfefferspray verteidigen dürfen, meint die Danske Folkepartie (Dänische Volkspartei).
Es sollte in Zukunft möglich sein, Pfefferspray an den Tankstellen und Supermärkten kaufen zu können, wenn es nach der Dänischen Volkspartei (DF) geht.
Am Dienstag diskutierte das Folketing (dänisches Parlament) über eine Resolution zum Thema der Legalisierung von Pfefferspray.
„Ich denke, es wäre durchaus sinnvoll, dass die Frauen des Landes die Möglichkeit haben, sich zu verteidigen“, sagt Peter Kofod Poulsen (DF).
Bei der Sozialdemokratischen Partei ist man jedoch weit weniger begeistert von dem Vorschlag der DF. „Mit einer Verwendung von Pfefferspray wird man eher das Gegenteil erreichen, und die Gwalr wird eskalieren“, kontert Trine Bramsen (S), die stattdessen das Problem gewaltfrei glaubt bekämpfen zu können.
„Wir müssen Vergewaltigung bekämpfen. Unsere Aufgabe als Politiker ist es, der Bevölkerung auch Vertrauen für ein gewaltloses Nachtleben zu vermitteln. Die Antwort auf das Problem kann somit nicht sein, dass Frauen Handwaffen bei sich tragen müssen. Wir müssen für ein friedliches Miteinander eintreten und dafür sorgen, dass in erster Linie weniger der Blick auf Gewalt gerichtet wird“, sagt sie.
Die Polizei hatte zuvor gegen die Legalisierung von Pfefferspray gewarnt.
„Wie wir von der Polizei hören, warnt diese vehement davor, und ich denke auch, dass die dänische Volkspartei es auch sollte“, sagt Trine Bramsen.
Der Kriminal Präventationsrat bestätigt die Theorie, dass der Einsatz von Pfefferspray mehr Gewalt erzeugen werden wird.
„Ich kann keine Vorteile darin zu sehen. Das Risiko, dass es scheitert und dass Pfefferspray dann bei allen möglichen Ereignissen verwendet werden wird, auch wenn es eigentlich nicht benötigt wird, ist doch sehr hoch“, sagt der Sicherheitsberater Anders Rasmussen.
Das Argument, dass nach der Freigabe von Pfefferspray für die Bürger, die sich allein draußen durch die Nacht bewegen, sich junge Frauen sicherer fühlen werden und eine bessere Lebensqualität verspüren, lässt Anders Rasmussen nicht gelten. Im Gegenteil, glaubt er
„Es wird die Menschen allgemein weiter verunsichern, weil alle auf einmal mit Pfefferspray umgehen, und so wird sich die Situation genau in die entgegengesetzte Richtung bewegen und kann eskalieren“, sagt er.
von
Güner Schwarz – 25.05.2016