Keine Große Moschee in Aarhus
Wir berichteten vor zwei Wochen über die Absicht der islamischen Gemeinde in Aarhus, der sich zu einem Moscheeverein zusammengefunden hat, dort eine Große Moschee errichten zu wollen, wofür sich die Gemeinde bereits ein Grundstück im Bautavej ausgesucht hatte, das sie von der Stadt zu kaufen beabsichtigte.
In der Stadt war man über den Bau der Großen Moschee geteilter Meinung, wobei jedoch alle auf den Bürgermeister Jacob Bundsgaard (Socialdemokraterne) schauten, da das Für und Wider eines Grundstückverkaurs nicht unerheblich von seiner Einstellung dazu abhing. Dieses Tauziehen hat jetzt ein Ende gefunden, denn die Entscheidung ist gefallen. Der Stadtrat von Aarhus beschloss gestern mit Mehrheit, den Verkauf des Grundstücks am Bautavej in Aarhus Vest nicht zuzustimmen. Lediglich die Fraktionen der Radikalen und der Enhedslisten (Einheitsliste) hatten dem Verkauf zugestimmt.
Aarhus Bürgermeister Jacob Bundsgaard (S), der sich zeitweise hinter den Plan, eine große Moschee zu bauen, gestellt hatte, wurde gefragt, warum er seine Meinung geändert hat. Der Bürgermeister antwortete daraufhin: „Die Sozialisten haben das Vertrauen in dieses Projekt verloren, weil sich bei einigen Verbänden im Nachhinein eine Geisteshaltung herausgestellt hat, die mit unserer Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit unvereinbar sind. Deshalb wird die Unterstützung für dieses Projekt seitens der Stadt entzogen.“
Dennoch gehen hinter den Kulissen die Meinungsverschiedenheiten pro und kontra weiter, ob die islamisch gläubigen Einwohner der Stadt eine Moschee eventuell doch noch an anderer Stelle errichten können. Der darauf angesprochene Bürgermeister sperrt sich nicht grundsätzlich dagegen, wobei er allerdings darauf hinwies, dass über ein neues Projekt erst entschieden werden könne, sobald es in die Planung geht.
Er sagt: „Es ist immer noch unser Glaube, dass, obwohl das Fenster geschlossen ist, die Tür zu der großen Moschee wieder geöffnet werden kann.“
Mit Sicherheit hängt die Zustimmung für den Bau einer großen, zentralen Moschee in erster Linie einzig und allein von den Muslimen selbst ab und wie sehr sie sich öffnen, auf die einheimische dänische Bevölkerung zuzugehen und sich von fundamentalistischen Elementen in ihren Reihen trennen, die die Mehrheitsbevölkerung ausnahmslos verschrecken und gegen sich einnehmen.
von
Günter Schwarz – 26.05.2016