Titanwurz vor der Blüte
Der botanische Garten an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel steht etwa 14 Tage vor der Kieler Woche nach 2012 und 2014 zum dritten Mal erneut vor einem wirklichen Highlight der Botanik, denn die größte Blume der Welt, der Titanwurz, steht abermals kurz vor ihtem Erblühen.
Allerdings müssen alle Schaulustigen, die sich dieser Ereignis Life ansehen möchten, einiges in Kauf nehmen und dürfen absolut nicht empfindlich gegen ungewöhnliche Gerüche sein, denn der erblühte Titanwurz riecht nicht nur „reichlich streng“, sondern er stinkt erbärmlich nach vergammeltem Fleisch. Mit dem Aasgeruch hat er sich den Verhältnissen im Urwald angepasst und will damit Insekten und Getier anlocken, die für die Bestäubung sorgen.

Es wird vermutet, dass der Titanzwurz hier relativ regelmäßig blüht, weil er jahrelang nicht bestäubt wurde und sich fortpflanzen möchte. Es sei zudem wichtig, den Besuchermagneten vor der Blüte mit Wasser zu umgeben, damit keine Lebewesen an die Knolle herankommen. In freier Wildbahn stirbt die Pflanze nach der Blüte häufig entkräftet ab, auch weil sie zu sehr angefressen wird.

Wer sich allerdings Nasenqualen, Parkplatzsuche und sonstigen Rummel ganz ersparen will, kann dem „Feuerwerk der Blüte“ auch über eine Webcam beiwohnen. Die Öffnungszeiten für das Victoriahaus werden während der Blühphase besucherfreundlich angepasst. Die Pforten werden in der ersten Nacht bis 1 Uhr und am zweiten Tag von 9 Uhr bis 21 Uhr geöffnet sein. Wann es genau so weit ist, teilt die Universität über ihre Website und über Facebook mit.

Günter Schwarz – 01.06.2016