Ein parkendes Auto im Stadtteil Nørrebro in København wurde von einer Gruppe Jugendlicher völlig zerstört, mit denen in ihrer Feierlaune offenbar „die Pferde durchgingen“.

Bei lauter Musik der Daily Dak-Szene tanzten sie zunächst auf der Straße, bis der kleine Citroën Berlingo aus unerklärlichen Gründen ihre Aufmerksamkeit geweckt haben muss und sie ihre Tanzfläche vom Pflaster der Straße auf das Dach des Autos verlegten und dort „abtanzten“.

„Nun, es ist nicht mein Auto“, schrieb ein junger Mann über das beschädigte Auto auf seiner Facebook-Seite, auf die er die von ihm gefilmte „Party“ postete, was wiederum darauf hinweist, dass es unter diesen Jugendlichen keinen Respekt vor dem Eigentum anderer Menschen gibt, denn bei einem Fahrer eines Citroën Berlingo kann man nicht unbedingt davon ausgehen, dass es sich um eine Person handelt, die nicht weiß, wo sie ihr „überschüssiges“ Geld ausgeben soll.

„Wo zum Teufel ist denn die Polizei?“ fragten sich viele, die den Film auf Facebook sahen. „Wir waren wirklich Vorort“, gab der stellvertretende Polizeiinspektor Henrik Møller Jakobsen zu, „und wir versuchten auch, die jungen Leute von ihrem Tun abzubringen, aber wir wurden zurückgedrängt und mussten schließlich aufgeben.“

Somit versuchte die Polizei mit Zivilstreifen, die Lage unter Kontrolle zu bekommen, indem sie sich unter die Jugendlichen mischten und sich drei der ihrer Meinung nach Hauptbeteiligten herausgriffen und festnahmen. Andere Jugendliche, denen die Festnahme aufgefallen war, versuchten umgehend, ihre „Partyfreunde“ zu befreien und bewarfen die Beamten mit Bierdosen.

Der Polizeiinspektor Henrik Møller Jakobsen räumte ein, dass es für die Polizei sehr gefährlich wurde, als sie sich entschloss, Rädelsführer festzusetzen. und man war sich nach der erfolgreichen Festnahme von drei Haupttäter einig, es darauf zu belassen, denn man wollte die Sicherheit und körperliche Unversehrtheit der Beamten nicht wegen einer zugegebenermaßen ungeheuren Sachbeschädigung aufs Spiel setzen.

Bisher konnte die Polizei noch 9 weitere Tatbeteiligte ermitteln und festnehmen, was nicht zuletzt der Arbeit des „Filmers“ zu verdanken ist und der sein Werk der Öffentlichkeit einschließlich der Polizei freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Abschließend sei angemerkt, dass die dänische Polizei momentan nicht unbedingt das „Gefühl der Sicherheit“ in der Bevölkerung erzeugt, denn neben diesem Vorfall in København denke man nur an die Zwischenfälle mit jugendlichen Moped-Rowdies in Aarhus-Gellerup und Ebsjerg sowie der Zwischenfall kürzlich in Odense mit den Black-Army-Rocker, bei den Polizisten sogar Prügel bezogen. Wir berichteten darüber.

von

Günter Schwarz – 05.06.2016