Für Muslime in Deutschland beginnt der Fastenmonat Ramadan dieses Jahr am heutigen 6. Juni und dauert bis zum 4. Juli. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang verzichten Gläubige während dieser Zeit auf Essen und Trinken. Auch Rauchen und Geschlechtsverkehr sind untersagt.

Fußballeuropameisterschaft und Ramadan 2016

Für gläubige Muslime ist das Fasten im Ramadan eine religiöse Pflicht, er gehört zu den fünf Säulen des Islam.

In diesem Jahr fällt der Ramadan allerdings auch in die Zeit der Fußball-Europaweltmeisterschaft (10. Juni bis 10. Juli). Muslimische Spieler müssen, laut Pressemitteilung des Deutschen Fußball Verbands (DFB), selbst entscheiden, ob sie während dieser Zeit fasten. Das Problem sei demnach bekannt.

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland und der DFB haben sich schon vor sechs Jahren zum Thema Fußball und Fasten Gedanken gemacht. Während der WM 2014 in Brasilien war das Fastenbrechen für Profisportler erlaubt, wie in einer DFB-Mitteilung zu lesen ist. Und dem Nationalspieler Mesut Özil ist es demnach bei intensiven Trainingseinheiten und Spielen unmöglich zu fasten, wenn das sommerliche Wetter so warm ist, wie es derzeit bei uns der Falle ist.

Die wichtigsten Regeln für Muslims im Ramadan:

  • Muslime sollen im Ramadan fasten, mehr beten und für wohltätige Zwecke spenden.
  • Ausgenommen davon sind Reisende, Kinder, Altersschwache, Kranke und Schwangere.
  • Menschen mit einer anstrengenden Arbeit müssen während des Ramadan nicht fasten.
  • Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang ist Essen und Trinken komplett untersagt (von ungefähr 5 Uhr bis 21 Uhr).
  • Rauchen ist tagsüber verboten.
  • Sex ist verboten. Ehepaare dürfen sich aber umarmen oder küssen.

Wann beginnt und endet der heilige Fastenmonat Ramadan 2016 in Deutschland?

Die Frage nach dem Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan sorgt bei den Gläubigen immer wieder für Verwirrungen.

Der Fastenmonat Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender. Der Beginn eines Mondmonats ist der Neumond. Ist die erste Sichel des neuen Mondes am Himmel zu sehen, beginnt traditionell der Ramadan. Das Datum wird deshalb häufig auch als „Geburt des neuen Mondes“ bezeichnet.

Doch wegen des Mondzyklus verschiebt sich jedes Jahr der Fastenmonat um 10 oder 11 Tage pro Jahr und durchschreitet somit allmählich alle Jahreszeiten.

Daneben können Beginn und Ende des Ramadan in den verschiedenen arabischen Ländern um einen Tag variieren. Schon aufgrund der geographischen Lage sind Abweichungen von einem oder sogar zwei Tagen möglich. Es macht auch einen Unterschied, ob der Neumond mittels traditioneller Himmelsbeobachtung per Auge gesichtet oder durch astronomische Berechnungen festgelegt wird.

In Deutschland richten sich Beginn und Ende des Fastenmonats seit 2008 nach exakt astronomischen Berechnungen, so der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD). Der erste Tag des Ramadan ist hierzulande dieses Jahr der 6. Juni 2016.

Nach einem Monat endet der Ramadan traditionell mit dem Fastenbrechfest. Das Fest (Id Al-Fitr) dauert drei Tage und ist eines der wichtigsten Feiertage in der islamischen Welt. Für deutsche Muslime ist der 5. Juli der letzte Fastentag im Ramadan. Dann beginnt das dreitägige Fastenbrechfest.

Im vergangenen Jahr hatte der Bayerische Rundfunk das Festgebet zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan sogar morgens live aus der Moschee in Penzberg übertragen. Die Zeremonie mit Imam Benjamin Idriz wurde größtenteils auf Deutsch in der Islamischen Gemeinde Penzberg vollzogen.

Um den interkulturellen Austausch zu stärken, hat das Bayerische Fernsehen bei einer Sendung zum Ramadan einen Halbmond eingeblendet – und damit Proteste auf sich gezogen. Das Ramadan-Logo wurde danach wieder aus dem Programm gestrichen.

Ramadan 2016: Fasten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang

Das Fasten beginnt schon in der Morgendämmerung, ab dem Frühlicht, vor dem sogenannten Fadjr-Gebet und endet mit dem Sonnenuntergang, dem Beginn des Magreb-Gebetes.

Traditionell wird das tägliche Fasten im Ramadan nach dem Abendgebet mit einem gemeinschaftlichen Mahl – Iftar – gebrochen. Bei Sonnenuntergang versammelt sich meist die ganze Familie zum Mahl des Fastenbrechens (Iftar). Auch Kanzlerin Angela Merkel hatte schon einem Iftar-Empfang in Berlin teilgenommen.

Ramadan 2016: Die wichtigsten Infos

  • Der Fastenmonat Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender.
  • Der Ramadan erinnert an die Zeit, als der heilige Koran durch den Erzengel Gabriel dem Propheten Mohammed offenbart wurde.
  • Das Fasten im Monat Ramadan stellt eine der fünf Säulen des Islam dar. Sie gehört zu den Hauptpflichten, die ein Muslim als Gottesdienst durchführt.
  • Das Fastenbrechfest (Id al-Fitr) und das Opferfest sind die eigentlichen Feste im Islam.
  • Die Fastenzeit im Monat Ramadan beginnt täglich mit der Morgendämmerung und endet beim Sonnenuntergang mit dem Beginn des Magreb-Gebetes.
  • Gläubige Muslime verzichten während der Fastenzeit auf Trinken, Essen und Rauchen. Geschlechtsverkehr ist ausdrücklich verboten. Ehepaare dürfen sich aber umarmen oder küssen.
  • Ausgeschlossen von der Fastenpflicht sind Reisende, Schwangere, stillende Mütter, Kinder, Kranke und Alte.

Mehr Infos zu islamischen Festen und Anlässen finden Sie unter www.islam.de.

von

Günter Schwarz – 06.06.2016