Junge Mädchen und Frauen befällt zunehmend angst vor sexueller Belästigung beim Einstieg in Busse und Züge der öffentlichen Verkehrsmittel.

Nicht nur in Schweden, wo die Verkehrsbetriebe Borlänge in der Provinz Dalarna diese Angst durch sinkende Fahrgastzahlen wirtschaftlich zu spüren bekommen, besteht diese Angst der weiblichen Fahrgäste, denn auch in Dänemark und vielen anderen europäischen Staaten sieht es ähnlich aus. Der Stadtverkehr in Börlänge möchte jetzt eine Videoüberwachung in seine Busse installieren und hat die entsprechenden Anträge zur Erlaubnis zum Betrieb dieser Sicherheitseinrichtung gestellt.

Die Zeiten, in denen eine Fahrt mit dem Bus oder Zug schön, bequem, friedlich und entspannt zum Ziel führte, gehört vielerorts der Vergangenheit an, denn volle Konzentration und erhöhte Achtsamkeit ist angesagt, um das Ziel zumindest sicher und „unbefummelt“ zu erreichen.

Die Schweden in Borlänge führen es auf die nicht unerhebliche Zunahme von Emigranten aus nichtwestlichen Ländern zurück, von denen die überproportional hohe Anzahl an alleinstehenden jungen Männern für dieses gesteigerte Unsicherheitsgefühl bei den jüngeren weiblichen Fahrgästen ursächlich ist.

Kaum eine junge Frau kann nicht von einem Zwischenfall berichten, an dem sie auf die eine oder andere Art sexuell bedrängt wurde, indem sie von einem jungen Mann beispielsweise recht ungeniert an die Brust gefasst wurde oder eine männliche Hand ihr sogar in den Schritt glitt. Oft wird dieser Übergriff dann auch noch von einem anderen Jugendlichen fotografiert oder mit dem Handy gefilmt, um dann das Foto oder den Film wenig später in eines der sozialen Medien zu posten. Entsprechende Anzeigen bei der Polizei häufen sich seit einigen Monaten parallel mit dem Anstieg der Flüchtlingszahlen ganz beträchtlich, was doch Anlass zur Sorge bereitet – nicht nur in Schweden!

von

Günter Scharz- 06.06.2016