Diese Entwicklung der Steigerung der Anzahl von Patienten ist parallel einher gegangen mit dem Rückgang der Anzahl der praktizierenden Ärzte, was besonders in ländlichen Gebieten zu spüren ist. Insofern zeichnet sich auch in Dänemark das gleiche Problem ab, welches wir von Deutschland schon „bestens“ kennen.

Die Zahl der zu versorgenden Patienten stieg in Dänemark innerhalb weniger Jahre um durchschnittlich 10 Prozent, wie die Dänische Ärztevertretung mitgeteilte. Die Zahl der Patienten bei den Allgemeinärzten stieg von 1484 Parienten aus dem Jahr 2007 auf 1664 zum jetzigen Zeitpunkt.

Nach Angaben der Ärztevertretung, der etwa 95 Prozent aller dänischen Ärzte angehört, sind die Regionen Nordjylland (Nordjütland) und Sjælland (Seeland) besonders schlecht versorgt, wo ein praktischer Arzt durchschnittlich jeweils 1776 Patienten in Nordjylland und 1701 Patienten.auf der Insel Sjælland betreut.

Der Doktor und Professor Peter Vedsted, der am Institut für Public Health an der Universität Aarhus, über die allgemeine Praxis der Ärzte forscht, sieht bei der Zunahme der Patienten große Probleme auf Dänemark zukommen.

„Es führt in Gesundheit zu einem Ungleichgewicht, weil es zu schlechteren Behandlungen kommt, es werden mehr Fehler gemacht, und es muss mehr an Fachärzte überwiesen werden. Das alles beeinträchtigt die Lebensqualität der Menschen und kann letztlich auch die Lebenszeit der Menschen verkürzen“, sagt Peter Vedsted.

Die Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass sowohl auf die Anzahl der Patienten steigt und die Anzahl der praktischen Ärzte sinkt. Während 3641 praktische Ärzte im Jahr 2007 noch einen Identifikationscode hatten, sank diese Zahl auf 3421 im Jahr 2016.

„Im gleichen Zeitraum ist die durchschnittliche Lebenserwartung um 2,7 Jahre bei Frauen und um 2,0 Jahre für Männer gestiegen. Damit werden beide Patientengruppen zunehmend älter. Und das schafft zusätzliche Probleme“, sagt Peter Vedsted.

„Wir wissen, der Ärztemangel betrifft vor allem Patienten mit dem größten Bedarf für eine koordinierte Behandlung“, bemerkt Peter Vedsted..

von

Günter Schwarz – 12.06.2016