Der 24-jährige angebliche Syrienkrieger und ehemalige Betreiber einer Pizzeria, Hamza Cakan, hat durch seinen Anwalt den Freispruch in sämtlichen acht Anklagepunkten gegen ihn beantragt. Vor dem Gericht in Glostrup hielt sein Anwalt, Janus Malcom Pedersen, am heutigen Montag sein Plädoyer für den Dänen türkischer Abstammung.

Wir berichten bereits am 7. Juni über diesen Prozess und über die gegen den Angeklagten vorliegenden Beweise seitens der Staatsanwaltschaft sowie die Aussagen von Zeugen, die Hamza Cakan schwer belasten.
Der junge Mann räumt zwar ein, vom sogenannten Islamischen Staat angeworben und ausgebildet zu sein, aber die Darstellung der Staatsanwaltschaft, militärisch eingesetzt worden zu sein, widerspricht er nachdrücklich.

Für Letzteres gebe es überhaupt keine Beweise, so Pedersen. Dass er sich dem IS angeschlossen habe, habe sein Mandant bereits eingeräumt. Es sei seinem Mandanten jedoch nicht darum gegangen, zu kämpfen – sondern einzig und allein Brot zu backen.

„Man kann doch nicht schreiben, dass er an Kampfhandlungen teilgenommen hat und ihn dann dafür verurteilen wollen, dass er Brot für den Islamischen Staat gebacken hat“, so die Argumentation des Anwalts. Demnach ist die Anklageschrift unbrauchbar und ein Urteilsspruch auf dieser Grundlage gar nicht möglich.

Das Urteil gegen Hamza Cakan wird in den nächsten Tagen erwartet, wobei abzuwarten bleibt, ob der Anwalt des Angeklagten oder die Staatsanwaltschaft besser das Gericht zu überzeugen in der Lage war.

von

Günter Schwarz – 13.06.2016