Weibliche Gefängniswärterin schwerer Gewalt ausgesetzt – mit einer Rasierklinge Schnittverletzung am Hals.

Eine Gefängniswärterin hat Samstagnachmittag im Randers Arrest einen heftigen Angegriff erleiden müssen. Das gibt der dänische Gefängnisverband bekannt.

Der Angriff erfolgte in einer Zelle, in der ein männlicher Insasse sich plötzlich auf die Bedienstete stürzte und ihr mehrfach ins Gesicht schlug, wodurch sie zwei Zähne verlor. Auch riss er ihr ein Büschel Haare aus und verletzte sie mit einer Rasierklinge am Hals. Zwei Kollegen eilten hinzu und legten dem Angreifer Handschellen an, woraufhin die weibliche Wärterin sich auf die Unfallstation der Arrestanstalt begeben konnte.

Der Vorsitzende des Gefängnisverbandes Kim Østerbye bezeichnet den Überfall als sehr schwerwiegend:
„Leider ist es ein Beispiel dafür, dass die Insassen für Bewährungsstrafen im Laufe der Jahre brutaler geworden sind, und dass die Sicherheit nicht mit der Entwicklung Schritt gehalten hat. Angriffe und Bedrohungen gehören inzwischen zum Alltag des täglichen Lebens in Gefängnissen und Haftanstalten. Ich bin sehr besorgt über diese Entwicklung. Ich hoffe, dass die Abteilung Verbrechensvorbeugung unsere Forderung nach mehr Wachpersonal ernst nimmt. Wir leiden unter einem massiven Personalmagel. Es ist zu wenig, uns zu raten, sehr vorsichtig mit gefährlichen Gefangenen umzugehen“, sagt er.

Eine massive Unterbesetzung versetzt die Strafvollzugsbeamten in gefährliche Situationen, sagt ihre Vereinigung.

Wenn die Dienstpläne in den Gefängnissen und Arrestanstalten des Landes aufeinander abgestimmt sein sollten, müssen 200 bis 300 neue Gefängnisbedienstete eingestellt werden.

So lautet die Einschätzung aus dem Gefängnisverband. Der Verbandsvorsitzende warnt, dass eine schlechte personelle Ausstattung zu einem echten Sicherheitsproblem wird.

Derzeitig fehlen zwischen 200 und 300 Gefängnisbeamte nur um die Dienste im Vollzug zu besetzen. Wenn sich das so fortsetzt, werden immer mehr Beamte alleine im Vollzug arbeiten, um den Wachdienst nicht zu gefährden. Das Personaldefizit auszugleichen, das wir schon jetzt haben, ist ein großes Problem.
„Und mit der Sicherheit wird es sicherlich nicht besser“, sagt der Vorsitzende Kim Østerbye. Und das sagt er, nachdem die weibliche Gefängniswärterin am Samstagnachmittag in der Arrestanstalt in Randers angegriffen wurde.

Der Angriff erfolgte in einer Zelle von einem 18-jährigen männlichen Häftling. Die Rasierklinge, mit der er die Wärterin verletzte, hatte er einem Einwegrasierer entnommen, die den Insassen zur Verfügung gestellt werden. Der Mann, der sich gewalttätig gegen die Beamtin verhalten hatte, wurde am Sonntagvormittag der Østjyllands Politi (Ostjütland Polizei) zur Vernehmung überstellt.

von

Günter Schwarz – 13.06.2016