Infoveranstaltung zur grenznahen Lagerung von Atommüll
Das schleswig-holsteinische Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume lädt am 28. Juni in Harrislee zu einer Informationsveranstaltung zur geplanten grenznahen Lagerung von Abfällen ein, die vom Abriss von Atomkraftwerk-Nebengebäuden stammen. Das Ministerium erwägt, auf die Deponie der Firma Balzersen unmittelbar an der Grenze zu Frøslev zurückzugreifen. Die Bürgerversammlung findet ab 18.30 Uhr in der Sporthalle 1 am Holmberg in Harrislee statt.
Ende Mai fiel die Entscheidung – wir berichteten am 28. Mai darüber – seitens der schleswig-holsteinischen Landesregierung ca. 35.000 Tonnen schwach strahlenden Atommülls vom Abriss der im Land befindlichen Atomkraftwerke auf insgesamt sieben Deponien im Land verteilen zu wollen. Eine der Deponien befindet sich in der Gemeinde Harrislee nahezu unmittelbar an der Grenze zu Dänemark. Somit betrifft die Lagerung dieses „Sondermülls“ auch dänische Bürger direkt und hat bei einigen grenznah lebenden Dänen Unruhe ausgelöst.
In einem Schreiben der Kommune Aabenraa ruft Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre / sozialliberale Partei) dazu auf, an dieser Informationsveranstaltung auf deutscher Seite teilzunehmen, um sich direkt über die Sachlage zu informieren.
Das Ministerium und der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck (Grüne) haben eine Einladung für die Informationsveranstaltung direkt an die Kommune Aabenraa geschickt, nachdem Andresen zuvor eine Anfrage zu den Deponieplänen an Kiel gerichtet hatte.
„Ich bin froh, die Einladung erhalten zu haben. Jetzt möchte ich abwarten, was beim deutschen Informationstreffen herauskommt, ehe ich bewerte, ob es Bedarf für ein Treffen auf dänischer Seite gibt“, so Andresen.
Bei dem Abfall wird es sich laut Ministerium in Kiel um Abrissabfälle von Nebenanlagen der Kraftwerke Brokdorf und Brunsbüttel sowie der Forschungsstation in Geesthacht handeln. Das Material soll äußerst geringe radioaktive Werte aufweisen.
von
Günter Schwarz – 14.06.2016