Pind: Zeltlager Sjøgård bleibt erhalten
Das Zeltlager bleibt vorerst in Sjøgård, aber für die Spaziergänger wird eine Lösung gefunden – so könnte man kurz das Antwortschreiben von Justizminister Søren Pind (Venstre / sozialliberale Partei) an seinen Parteikollegen Thomas Andresen aus der Kommune Aabenraa zusammenfassen. Bürgermeister Andresen hatte im April dieses Jahres den Justizminister auf die enorme Verschwendung von Ressourcen aufmerksam gemacht, die durch das ungenutzte Flüchtlingsauffanglager in Sjøgård verursacht werden, zumal das Zeltlager rund um die Uhr bewacht wird. Andresen bemerkte in seinem Schreiben, dass es den Anwohnern von Sjøgård und anderen Naturliebhabern seit des Baus des Zeltlagers nicht mehr möglich sei, den großen Sjøgårder See zu umrunden.
Justizminister Søren Pind stellt in seinem Schreiben fest, dass die Regierung noch nicht bereit sei, das Zeltlager aufzugeben, weil „Dänemark auf keinen Fall die chaotischen Zustände wie im Herbst 2015 noch einmal erleben“ darf und „best möglich“ auf die Situation vorbereitet sein soll, wenn der Druck von Flüchtlingen und Migranten an den Grenzen plötzlich wieder ansteigt. „Wir sind der Meinung, dass es bis auf weiteres noch zweckmäßig ist, das jetzige Bereitschaftsniveau aufrecht zu erhalten“, so Pind in seinem Schreiben. Er stellt zudem fest, dass es teurer wäre, wenn man das Zeltlager jetzt abbricht, um es dann bei Bedarf wieder aufbauen zu müssen. Pind sicherte aber zu, dass die Regierung jedoch ständig die Situation überdenke und natürlich für die Kosten aufkomme. Aus sicherheitstechnischen Gründen würde man Unbefugte nicht durch das Zeltlager gehen lassen können. Für die Nutzer des Schießstandes habe man aber in Zusammenarbeit mit der Reichspolizei eine Lösung gefunden. Sie werden schlichtweg zum und vom Schießstand geleitet.
Bürgermeister Thomas Andresen nimmt die Antwort des Justizministers zur Kenntnis. „Das Schreiben bedeutet, dass das Zeltlager stehen bleibt und der Staat die Kosten trägt. Aber die Antwort zeigt mir auch, dass meine Botschaft durchgedrungen ist, dass das Zeltlager Ressourcen verschwendet und die Lokalbevölkerung einschränkt. Damit ist die Sache für mich erledigt“, sagt Bürgermeister Thomas Andresen, der gleichzeitig die große Zuvorkommenheit von Polizei und Heimwehr lobt. Es wird nämlich demnächst nördlich vom Zeltlager ein provisorischer Durchgang zum See ermöglicht.
von
Günter Schwarz – 14.06.2016