Der Politiker der „Alternativet (Alternative)“, Uffe Elbæk, ruft zur freundlichen Revolution auf, während die meisten Politiker und Kommentatoren sehnlichst den 2025-Plan der Regierung erwarten, der nach den Sommerferien den wirtschaftspolitischen Ton angeben soll. Die jüngste der dänischen Folketingsparteien fokussiert sich dagegen auf ihr ganz eigenes Programm: Die freundliche Revolution.

Das Soziale, meinen die Repräsentanten der Partei „Alternativet“, sei viel wichtiger als das Ökonomische. Auf seiner Rede auf der Hauptbühne des politischen Sommerfestes des „Folkemødets (Volkstreffen)“ auf Bornholm, das gestern zum sechsten Mal stattfand, nannte er am Donnerstag die zentralen Punkte einer Politik, die er sich für Dänemark wünscht. Und er nannte auch die seiner Meinung nach beiden größten Probleme unserer Tage: Die Klimakrise und die „Empathie-Krise“.

„Unsere Unfähigkeit, uns in den Anderen hineinzuversetzen, besonders wenn der Andere im sozialen Abseits steht und psychisch verletzlich oder auf der Flucht vor Krieg ist.“

Jede der Folketingspartei bekommt der Tradition gemäß eine halbe Stunde Redezeit auf der großen Bühne. Die Alternativen nutzten die ersten Minuten zu einem gemeinsamen Tanz zu den Klängen von „Love is in the Air“ unter dem blauen Himmel Bornholms.

Elbæk glaubt an die Machbarkeit seiner politischen Ideen

„Hört gut zu, was wir hier zu sagen haben, denn es wird passieren“, sagte Uffe Elbæk zu den Politikern, Interessenvertretern und gewöhnlichen Bürgern im Publikum. Noch vor einem Jahr, mitten im Wahlkampf, waren Elbæk und seine Parteifreunde auf dem „Folkemøde“ noch von vielen belächelt worden – inzwischen sitzen sie im Parlament und der Zuspruch zu der Partei wächst weiter. Und durch den Übertritt der ehemaligen Sozialdemokratin Pernille Schnoor hat sich die Fraktion erst kürzlich von neun auf zehn Abgeordnete vergrößert.

von

Günter Schwarz – 17.06.2016