Die Dänen kaufen südlich der Grenze deutlich weniger ein als in früheren Jahren. 2015 fiel der Anteil des Grenzhandels am gesamten Privatverbrauch der Dänen erstmalig unter ein Prozent, meldet Jyllands-Posten.

Nach Angaben des Finanzministeriums ist der Grenzhandel der Dänen in Deutschland seit 2005 um 8,7 Milliarden Kronen (1,17 Milliarden Euro) zurückgegangen – das sind fast 50 Prozent, Laut Rapport sank der Grenzhandel südlich der Grenze in den letzten beiden Jahren um rund drei Milliarden Kronen (403 Millionen Euro).

Aus Sicht der Regierung hat zu dieser Änderung im Kaufverhalten der Dänen vor allem der sogenannte Wachstumsplan im Jahre 2013 beigetragen, der u. a. eine deutliche Abgabensenkung bei Bier und Sprudel enthielt.

Der Finanzminister Karsten Lauritzen freut sich über die neuen Zahlen und gibt zu bedenken: „Je mehr Handel wir im eigenen Lande haben, desto mehr Arbeitsplätze können wir in Dänemark behalten“.

Eine weitere Abgabensenkung ist nach seinen Worten zurzeit finanziell nicht machbar, aber die Regierung will die komplizierte Abgabenstruktur in Dänemark vereinfachen. Zum Beispiel sei eine Abgabe auf Peanuts administrativ viel zu teuer, meinte der Minister.

Während vor allem der Handel mit Bier deutliche Rückgänge aufweist, ist der Einkauf von Schokolade in den Grenzläden jedoch gestiegen. Der Umsatz von Wein ist konstant geblieben.

Die Chefberaterin von Dansk Erhverv, Marie Louise Thorstensen, ist zwar zufrieden mit den neuen Zahlen, sieht aber einen Bedarf an weiteren Abgabensenkungen.

Die Abgaben für Wein, Süßigkeiten und Schokolade sind 2015 gestiegen, und sollen 2018 sogar noch erhöht werden. „Das müssen wir stoppen“, sagte sie laut Jyllands-Posten.

von

Günter Schwarz – 17.06.2016