Ehemalige Schule verkauft – Asylcenter Sommerstedt schließt
Hiobsbotschaft für Mitarbeiter, Ehrenamtliche und Bewohner – Bürgermeister: „Wir nehmen die Schließung zur Kenntnis.“ – Pastor Peter Kiel Nielsen: „Traurig!“
Die Nachricht schlug wie eine Bombe ein. In dieser Woche wurden Mitarbeiter und Ehrenamtliche darüber informiert, dass das Asylcenter Sommerstedt schon zum 1. Juli schließen wird. Das bestätigte gestern die Asylchefin der Jammerbugt Kommune, Birgitte Guldberg. Aus den Reihen des Betreibers verlautet, dass sich die Ausländerbehörde mit den neuen Eigentümern nicht auf eine Verlängerung des Mietvertrages habe einigen können. Woran die Verhandlungen genau gescheitert sind, dazu wollte sich der Betreiber nicht äußern.
So viel steht allerdings fest. Die frühere Schule Sommerstedt, die seit zwei Jahren ein Asylcenter mit zurzeit ca. 150 Bewohnern beherbergt, wurde verkauft – laut dem Inhaber von Nybolig Gewerbe in Haderslev, Hans Peter Poulsen, an eine Gesellschaft mit Sitz in København. Nähere Angaben vermochte der Makler gestern Nachmittag nicht zu machen. Bürgermeister H. P. Geil (Venstre / sozialliberale Partei)) von der Kommune Jammerbugt wurde über den Verkauf informiert.
„Da wir am Betrieb des Asylcenters Sommerstedt kommunal nicht beteiligt sind, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Schließung zur Kenntnis zu nehmen“, so Geil gestern.
Eine Ära geht zu Ende
Damit geht ein Kapitel zu Ende, das Menschen verschiedener Kulturen und die Dorfgemeinschaft in den vergangenen beiden Jahren zusammengeschweißt hat. Die Bewohner werden laut Asylchefin Guldberg auf andere Asylcentren verteilt, „wobei wir uns bemühen, uns auf den Norden Jyllands (Jütlands) zu beschränken“. Der letzte Öffnungstag des Centerladens ist heute; in den kommenden beiden Wochen können Bürger Abschied nehmen von den Bewohnern, die erst gestern von der Schließung ihres Centers ein Kenntnis gesetzt wurden.
„Es sei traurig“, so klagt Pastor Peter Kiel Nielsen über Sommerstedt, „zum einen für die Bewohner, die nun erneut umsiedeln müssen, zum anderen für die Dorfgemeinschaft.“
von
Günter Schwarz – 18.06.2016