Es war ein Schock und „Schlag ins Gesicht“ für Faber und SSW (Südschleswigsche Wählerverband / Sydslesvigsk Vælgerforening). Die Enttäuschung bei Simon Faber und beim SSW ließ sich nach der Wahlniederlage nicht verhehlen.

Der von der Partei der dänischen Minderheit (SSW) unterstützte Oberbürgermeister Faber kam am 5. Juni nur auf 22,8 Prozent (5363 Stimmen). „Sicher bin ich enttäuscht. Ich hätte gerne noch eine zweite Amtszeit bestritten, aber es hat halt leider nicht gereicht“, sagte Amtsinhaber Faber mit Tränen in den Augen im Schleswig-Holstein Magazin des NDR.

„Die Strategie der Simone Lange ist aufgegangen“, gab Faber nach seiner Niederlage zu. Er hatte sich eine Stichwahl erhofft, auch wenn „klar war, dass es nicht leicht werden würde“.

Ob es außer personellen auch inhaltliche Gründe für den Wahlausgang gab, vermochte Noch-Oberbürgermeister Faber nicht zu sagen: „Ich meine, dass ich Flensburg in einem erheblich besseren Zustand hinterlassen habe, als ich es vorgefunden habe“, sagte er. Dagegen sei es „eine historische Ausnahme“, dass der SSW in der Stadt den Oberbürgermeister stellen konnte, sagte Faber, der noch bis 15. Januar in der drittgrößten Stadt Schleswig-Holsteins amtiert.

Der Flensburger CDU-Vorsitzende Arne Rüstemeier sagte: „Dass Faber so abgestraft wird, wird ihm nicht gerecht.“

Schleswig-Holsteins Justizministerin Anke Spoorendonk (SSW) kritisierte angesichts dessen am Wahlabend auch das breite Lange-Bündnis: „Worüber ich mich geärgert habe, ist, dass auch die CDU mit ins Boot geholt wurde, da sie auf Landesebene etwa konsequent gegen den kommunalen Finanzausgleich gestimmt hat, von dem auch Flensburg profitiert.“

Die Wahlbeteiligung lag mit 31 Prozent immerhin leicht über dem Wert von 2010.

von

Günter Schwarz – 20.06.2016