Die konservative Mitgliederinitiative sagt: „Jetzt müssen wir in die Hände spucken!“ – Dank Erweiterung des Regelwerks sind für Haderslev theoretisch drei Autobahn-Hinweisschilder auf Sehenswürdigkeiten möglich.

Die Kommune Hadersleben scheint ihren ersehnten braun-weißen Schildern an der Autobahn, die auf Sehenswertes hinweisen sollen, zumindest ein Stückchen näher gekommen zu sein.

Verkehrsminister H. C. Schmidt (Venstre / soziallliberale Partei) hat das Regelwerk für diese Form der Beschilderung erweitert, so dass es nun – rein theoretisch – möglich ist, an jeder Autobahnabfahrt eines aufzustellen. In Haderslevs Fall sind es also drei Schilder.

Schmidt hatte darüber hinaus die Gründung fünf regionaler Ausschüsse angeregt, die ihrerseits die Qual der Wahl unter den Sehenswürdigkeiten und das letzte Wort in dieser Frage haben sollen. Der konservative Stadtratspolitiker Kjeld Thrane aus Haderslev bringt auf der Stadtratssitzung in der nächsten Woche eine Mitgliederinitiative vor, mit dem Ziel, dem regionalen Ausschuss bei der Wahl der Sehenswürdigkeiten zu helfen – und drei Sehenswürdigkeiten für Hadersleben auszuwählen.

Thrane verweist auf den Dom, das Tunneltal und Schloss Gramm, wobei letzteres, wie er bemerkt, Probleme geben könnte, da das Regelwerk besagt, dass die Sehenswürdigkeit nicht weiter als 15 Kilometer von der Autobahnabfahrt entfernt sein darf.

Doch keine Regel ohne Ausnahme!

Doch keine Regel ohne Ausnahme, so der Politiker, der die Auffassung vertritt, dass das Grammer Schloss in jeder Hinsicht ein kulturelles Highlight ist, auch wenn es gegen das Entfernungskriterium verstößt: „Jetzt müssen wir in die Hände spucken!“

Die erste Sitzung der regionalen Gremien soll im August stattfinden, so Bürgermeister H. P. Geil (V), der dafür sorgen wolle, wie er sagt, dass unter Einbeziehung der Tourismus-, Wirtschafts- und  Kulturorganisationen Vorschläge für die Domstadtkommune erarbeitet werden.

Ganz billig wird es nicht: Laut Geil kostet ein Schild 120.000 (16.100) bis 140.000 Kronen (18.800 Euro). Hinzu kommen jährliche Unterhaltungskosten von ca. 20.000 Kronen (2.700 Euro).

von

Günter Schwarz – 22.06.2016