Wir berichteten über die Morddrohung gegen die konservative Politekerin Mai Mercodo,  nachdem sie sich lobend über die Polizeiaktion gegen die „Hashbuden“ in Christiania ausgesprochen hatte. Daraufhin erhielt sie u. a. eine Morddrohung von einem 28-jährigen Mann aus Haderslev, den die Polizei ermitteln konnte.

Wie eine Umfrage von TV Syd unter den Sønderjysken Politikern feststellt, ist Mai Mercado kein Einzelfall. Jeder zweite von 20 Befragten gab gegenüber dem Fernsehsender an, schon einmal eine Mordrohungen erhalten zu haben.

Zu ihnen gehört Karina Adsbøl (Dansk Folkeparti / Dänische Volkspartei). Sie hat den männlichen Absender der Drohung bei der Polizei angezeigt. „Das habe ich getan, weil ich denke, dass er Hilfe benötigt. So etwas ist natürlich nicht lustig, doch ich lasse mir den Alltag dadurch nicht kaputt machen“, erklärte sie.

Anders die dänische Umweltministerin Eva Kjer Hansen (Venstre / sozialliberale Partei) aus Aabenraa. Auch sie hat sich schon mit solch einer Situation auseinandersetzen müssen und für sie ist es nicht so einfach. „Das ist heftig. Ich glaube nicht, dass sich die Leute vorstellen können, wie belastend das ist“, meint sie.

Neben den beiden Politikerinnen haben auch Carl Holst (Venstre), Ellen Trane Nørby (Venstre)) und Troels Lund Poulsen (Venstre)) Morddrohgungen und auch andere Arten von Drohungen bekommen.

Meist wurden die Drohungen schriftlich, entweder per Brief oder über die sozialen Medien abgegeben.

von

Günter Schwarz – 23.06.2016