Die Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) erneuerte ihre Ankündigung aus der vegangenen Woche nach einer Volksabstimmung zur EU-Zugehörigkeit Dänemarks. Die Dänen sollen nach dem Willen der Rechtspopulisten aber erst nach den Exitverhandlungen Großbritanniens und der EU befragt werden, kündigt der DF-Vorsitzende Kristian Thulesen Dahl an. „Wir sollten die Details dieser Absprache kennen, daher ist eine sofortige Abstimmung nicht möglich. Aber dahingehend sollten wir arbeiten“, so Dahl. Auf seiner Facebook-Seite schreib er: „Glückwunsch an die Briten. Sie haben ihre Wahl getroffen. Die Folgerung  ist klar: Die EU hat die Skepsis des Volks völlig unterschätzt. Die EU hat den Nationalstaaten viel zu viel Macht genommen und bezahlt nun den Preis. Und hört mit der Hysterie auf. Großbritannien liegt heute noch immer da, wo es gestern lag. Sie wollen immer noch dänischen Bacon zum Frühstück.“

Sicher sehen nicht alle Dänen die Entscheidung derart positiv wie der Vorsitzende der Dansk Folkeparti, Kristian Thulesen Dahl, und seine Pateifreunde. Allerdings sollte man die erst 1995 gegründete DF keineswegs unterschätzen, denn sie hat es in den erst 21 Jahren ihres Bestehens bis heute zur zweitstärksten Partei im Land gebracht, die die derzeitige Venstre-Minderheitsregierung zwar einerseits ganz wesentlich stützt und andererseits es garadezu „par excellence“ versteht, die Regierung vor sich herzutreiben, gerade wie es ihr beliebt.

von

Günter Schwarz – 25.06.2016