Götz George prägte das Fernsehen nicht nur als „Schimmi“

Als „Schimmi“ hat Götz George Geschichte geschrieben. Seine Art, Kumpel zu sein, Currywurst und Bier zu konsumieren oder „Scheiße“ zu sagen, war einzigartig.

Wie seine Agentin am späten Sonntagabend in Berlin mitteilte, verstarb der Schauspieler bereits am 19. Juni nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren in Hamburg. „Götz George hat sich eine Verabschiedung im engsten Kreis gewünscht“, hieß es in der Mitteilung. Von weiteren Nachfragen solle aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie abgesehen werden.

George ist einem Millionenpublikum neben zahlreichen weiteren Rollen besonders als „Tatort“-Kommissar Horst Schimanski in Erinnerung. Den schnodderigen Polizisten aus dem Ruhrgebiet verkörperte er binnen 32 Jahren insgesamt 48 Mal.

Die Familie Götz Georges behält sich vor, den Namen des Friedhofes zu einem späteren Zeitpunkt bekanntzugeben, auf dem der große deutsche Schauspieler seine letzte Ruhestätte fand.


Vertraute Kollegen und enge Freunde: Schimanski (Götz George) und Hänschen (Chiem van Houweninge).

 

Letzter George-Film am 3. Oktober – Programmänderungen

Götz Georges letzter großer Auftritt im deutschen Fernsehen ist für den 3. Oktober dieses Jahres vorgesehen. Am Tag der Deutschen Einheit wird das Erste das im vergangenen Jahr produzierte und bislang noch nicht gesendete Drama «Böse Wetter» erstmals ausstrahlen, wie die Programmdirektion in München mitteilte.

In dem Krimidrama zur deutsch-deutschen Vergangenheit spielt Götz George, der vor gut einer Woche starb, den Bergbau-Baron Ferdinand Türnitz im Harz. Ein zwielichtiger Unternehmer, der in den siebziger Jahren eine undurchsichtige Rolle gespielt hat, als der Vater des Geophysiker Leonard Gehras (Matthias Koeberlin) ums Leben kam.

Der junge Wissenschaftler hat neue Abbaumethoden für Silbervorkommen entwickelt und will die in seiner alten Heimat, im Harz, anwenden. Dabei trifft er auf Unternehmer Türnitz und will von ihm die ganze Wahrheit wissen.

Im Ersten ist außerdem an diesem Dienstag (22.45 Uhr) die Dokumentation «Götz George – Der will doch nur spielen» zu sehen, in der etwas über Georges Alter Ego «Schimmi» zu erfahren ist und die Aufarbeitung des Verhältnisses zu seinem Vater, dem Schauspieler Heinrich George. Am Mittwoch folgt um 20.15 Uhr das Drama «Besondere Schwere der Schuld» aus dem Jahr 2014 mit George als entlassenem Sträfling, der noch eine Rechnung zu begleichen hat.

Am Freitag lässt das Erste zwei Filme mit Götz George in der Rolle seines Lebens, als Kriminalkommissar Horst Schimanski, folgen. Um 22 Uhr ist «Schimanski: Schuld und Sühne» (2011) zu sehen, um 23.30 Uhr der «Tatort: Moltke» (1988).

Das WDR Fernsehen sendet bereits am heutigen Montag drei Filme mit George in der Hauptrolle. Bereits zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr ist der Krimi «Schimanski – Tod in der Siedlung» aus dem Jahr 2010 zu sehen. Schimanski ermittelt darin als Ex-Kommissar auf eigene Faust in einem Fall, bei dem der Mitarbeiter einer Arbeitsagentur ermordet wurde.


Blumen und ein Trauerflor am Straßenschild der Horst-Schimanski-Gasse in Duisburg.

 

Um 22.10 Uhr zeigt der WDR dann den Fernsehfilm «Zivilcourage» von 2009, in dem George einen Antiquar im Berliner Kiez Neukölln spielt, bei dem eine Jugendliche ein Schülerpraktikum machen will, die kaum lesen und schreiben kann. Ab 23.40 Uhr schließt sich der «Tatort – Duisburg Ruhrort» von 1981 an, der bereits um 21.45 Uhr auf Eins Festival zu sehen ist. Im NDR Fernsehen (22.45 Uhr) wird das Drama «Die Katze» mit George und Hannelore Hoger gezeigt.

Das RBB Fernsehen bringt auch am Montag den «Polizeiruf 110: Unter Brüdern» (20.15 Uhr), den «Tatort: Das Haus im Wald (22.20 Uhr) und den Film «Kirmes» (23.55 Uhr). Am Mittwoch folgt «Solo für Klarinette» (22.45 Uhr).

Auch das ZDF ändert für den heutigen Abend sein Programm: Es zeigt ab 20.15 Uhr den Fernsehfilm «Tod einer Polizistin» mit George in der Rolle des pensionierten Hauptkommissars Bruno Theweleit. Er muss die Rache eines Schwerverbrechers fürchten, der nach seiner Aussage zu lebenslanger Sicherheitsverwahrung verurteilt worden war, nun aber aus dem Gefängnis geflohen ist. Im Anschluss an das «heute-journal» folgen dann ab 22.15 Uhr «Erinnerungen an Götz George», ein Rückblick auf das Leben und filmische Schaffen des Schauspielers.

von

Günter Schwarz – 28.06.2016

Bild: Götz George – Kultur