Vor einigen Tagen berichteten wir über die Wiederansiedlung von fünf  in Dänemark vor 5.000 Jahren ausgestorbenen Elchen in einem Moorgebiet bei Aarhus. Vor dem Hintergrund dieser jüngsten  „Wiederansiedlung“ von vor Jahrtausenden in Dänemark ausgestorbenen Arten ist eine Debatte darüber entbrannt, für welche Wildtiere in dem Königreich überhaupt Platz ist.

Bereits die „Wiedereinwanderung“ einzelner Wölfe brachte bereits jede Menge Menschen in Wallung, die vor möglichen Gefahren für Nutztiere und Menschen warnten. Tatsache ist aber auch, dass für viele bei uns heimische Tierarten gerade in den letzten Jahren kein Platz mehr ist, ohne dass es  ein großes Echo in der Öffentlichkeit gibt, da es anscheinend niemand bewusst wahrnimmt.

Mal wird über den dramatischen  Rückgang  der durch ihren Gesang faszinierenden nordischen Nachtigallen berichtet, oder es heißt, in  Sønderjylland ist der Bestand des Steinkauzes erloschen.
Vielen Menschen fällt es gar nicht auf, wenn einzelne Arten „klamm und heimlich“ verschwinden. Die tollen Sänger gibt es ohnehin nur in moorigen Gebieten zu nächtlicher Stunde, und wer kennt schon den Steinkauz, der einst in jedem Dorf zwischen Hofplätzen und Hauskoppeln die Mäuse verputzt hat.

Doch sieht man sich nur einmal in der direkten Umwelt um. Da verschwindet ein Garten mit Büschen und Obstbäumen nach dem anderen, die Unkrautecken mit Unkraut werden totgespritzt – wer bemerkt schon, dass dann auch damit die Schmetterlinge und andere Insekten gleich ihrer Futterquellen beraubt werden – und dann eben auch der Zaunkönig nichts mehr zu fressen hat und sein Gesang für immer verklingt.

Aber in Dänemark diskutiert man über Elche und Wölfe – die übrigens dort im Land viel Futter finden, weil immer weniger Landwirte aus wirtschaftlichen Gründen mooriges „Ödland“ mit ihren Rindern beweiden lassen können – und weil trotz eifriger Jäger der Bestand an leckerem Rehwild immer weiter zunimmt, was übrigens nicht nur Schäden bei den Feldfrüchten verursacht, sondern auch die Zeckenplage immer stärker werden lässt, durch die kleinen Spinnentiere, die zuweilen gefährliche Viren übertragen, wenn sie sich am Menschen festsaugen. Hauptwirt sind die Rehe.

Die Natur wird nicht nur gefährlicher, wenn sie wieder Wölfe beherbergt! – Aber jetzt wird erstmal über Elche diskutiert!

von

Günter Schwarz – 02.07.2016