Einer eröffentlichten Umfrage der christlichen Zeitung „Kristelift Dagblad“ zufolge, die in Dänemark sehr viel gelesen wird, soll sich ein Großteil der Christen unter den Asylbewerbern in dänischen Asylcentern von Muslimen schikaniert fühlen. Das Rote Kreuz wollte diese Umfrage der Zeitung allerdings nicht bestätigen und lässt durch einen Sprecher verlauten: „Wir können das Bild, das durch die Umfrage gezeichnet wird, nicht erkennen.“

Angeblich hat das Dänische Rote Kreuz im Januar 2016 eine große Umfrage unter 491 Bewohnern von Rote-Kreuz-Centern durchgeführt, bei der die Asylbewerber nach ihrer Zufriedenheit befragt wurden.  Der Centerchef Carsten Isaksen sprach von einer Skala von 1- 5 (5 war das Beste), die bei den Antworten einen Durchschnittswert von 4,16 ergeben haben soll. „Es gab keine klaren Tendenz, dass bestimmte Gruppen sich weniger sicher fühlen als andere, auch nicht in Bezug auf die verschiedenen Religionen“, behauptet Isaksen, der nochmals unterstrich, dass jede Form der Belästigung von den Centerleitungen ernst genommen werde und jederzeit gerne eine neue Untersuchung durchgeführt werden könne.

Die Aussagen des Roten Kreuzes klingen jedoch wenig realistisch, denn ohne Frage gibt es Spannungen unter den Asylbewerbern , besonders wenn sie über einen langen Zeiraum in beengten Wohnverhältnissen „zusammengepfercht“ leben müssen und nahezu keinerlei Privatsohäre haben.

Schon durch den sogenannten „Lagerkoller“ kommte es nicht nur zu Spannungen und Streitigkeiten zwischen Christen und Muslims, sondern auch bei Muslims untereinander führt es zu Konflikten zwischen Schiiten, Sunniten, Charidschiten, Aleviten, Ahmadiyya usw. – ganz abgesehen von den ethnischen Unterschieden zwischen Syrern, Irakern, Kurden, Afghanen  etc.

Insofern sei dem dänischen Roten Kreuz und anderen mit der Betreuung von Asylbewerbern befassten Organisationen geraten, etwas mehr Realitätssinn zu entwickeln und danach ihr Handeln in der Betreuung von Asylbewerbern auszurichten.

von

Günter Schwarz – 05.06.2016