Jugendliche beschäftigen sich während ihrer Sommerferien mit Politik – und das freiwillig. „Jung Zusammen“ ist ein zweiwöchiger, internationaler Højskole-Kursus, der vom 31. Juli bis zum 13. August an der Højskole Østersøen in Aabenraa und der Nordsee Akademie/Heimvolkshochschule Leck stattfindet.

Der Name ist durch ein Wortspiel entstanden – aus dem dänischen „ung sammen“ wurde das deutsche „Jung Zusammen“. Zusammen ist auch das Stichwort des Projektes – gemeinsam sollen deutsche und dänische Jugendliche neue Ideen für das Grenzland entwickeln und ganz nebenbei die fremde Sprache besser lernen und neue Kontakte knüpfen.

„Wir wollen, dass die Jugendlichen sich in den Sprachen des Grenzlandes verständigen, nicht auf englisch“, sagt Karim Pedersen, „Jung Zusammen“-Projektleiter an der Højskole Østersøen. Wer eine der Sprachen nicht kann, für den haben in den vergangenen Jahren andere übersetzt. Ziel der zwei Wochen seien nicht nur neue Ideen für Politik, Kultur und Zusammenarbeit, sondern auch voneinander zu lernen – zum Beispiel Sprachkenntnisse auszutauschen. Neben der Arbeitszeit gibt es auch ein buntes Freizeitprogramm mit Film- oder Musikabenden, Lagerfeuer, Strand- und Brauereibesuchen. „Wir legen an der Højskole viel Wert auf das soziale Umfeld. Die zwei Wochen sollen ein gemeinsames Erlebnis werden, das natürlich nicht nur aus Arbeit besteht.“

Am liebsten wäre es den „Jung Zusammen“-Machern, wenn gleichviele deutsche und dänische Jugendliche beim Projekt mitmachen, bisher waren es jedoch immer mehr Dänen. „Die Jugendlichen, die in den vergangenen zwei Jahren mitgemacht haben, interessieren sich schon mehr als der Durchschnitt für politische Themen. Einige studieren Politikwissenschaften, andere sind in politischen Jugendorganisationen. Das sind natürlich keine Voraussetzungen, aber wer zwei Wochen seiner Sommerferien für so ein Projekt opfert, hat wohl ohnehin ein stärkeres Interesse für Politik“, sagt Karim Pedersen.

Bereits zum dritten Mal dabeiDer Kursus findet in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge statt. „Eine Gruppe von rund zehn Jugendlichen ist auch das dritte Jahr dabei. Dieses Jahr nicht mehr nur als Teilnehmer, sondern auch ein wenig als Helfer.“

Die Bereiche, für die in den Projektwochen Ideen entwickelt werden, reichen von Kultur über Umwelt bis hin zu Ausbildung und Beruf. In den vergangenen Jahren entstand die Idee eines grenzübergreifenden Kulturportals, das auf einer Homepage Veranstaltungen beidseitig der Grenze veröffentlicht – diese Idee wurde inzwischen in die Tat umgesetzt. Auch über ein Deutsch-Dänisches Bier-Portal wurde nachgedacht. „Es muss nicht alles immer hochpolitisch sein“, sagt Karim Pedersen.


BSchloss Schackenborg in Møgeltønder bei Tønder
„Wir wollen Ideen, die realisierbar sind.“

Die entstandenen Ideen werden dennoch der Politik vorgestellt – in diesem Jahr am Ende der zweiten Projektwoche auf Schloss Schackenborg in Møgeltønder bei Tønder. Politiker aus Deutschland und Dänemark sind eingeladen. Bis zum 24. Juli kann man sich auch über das Internet noch unter – www.jungzusammen.de/teilnehmen – für das diesjährige Projekt anmelden. Der Teilnehmerbetrag beträgt 100 Euro – darin enthalten sind Unterkunft, Verpflegung und Ausflüge. Wer mitmachen will, muss mindestens siebzehneinhalb Jahre alt sein.

von

Günter Schwarz – 08.07.2016