
Neue EU-Vorschriften sollen die Luftqualität verbessern
Dänemark und die übrigen EU-Mitgliedsländer haben eine goldene Chance vertan die Zahl von Todesfällen in der EU zu reduzieren, sowie Milliardeneinsparungen in den nationalen Budgets zu erzielen. Das meint Kåre Press-Kristensen, Berater des ökologischen Rates beim sogenannten NEC-Direktiv, das nach Jahren der Verhandlungen nun einen Kompromiss mit Brüssel geschlossen hat.
Dabei geht es um neue EU-Vorschriften für Luftveschmutzung bis 2030. „Partikel aus der Holzverbrennung und Amomniak aus der Landwirtschaft sind zusammen mit Verschmutzungen aus dem Ausland die Hauptquelle für bis zu 3.000 Todesfälle jedes Jahr in Dänemark und für gesellschaftsökonomische Kosten in Höhe von 25 bis 30 Milliarden Kronen (3,36 Millionen – 4,03 Millionen Euro)“, so Press Kristensen. Er freut sich zwar darüber, dass nach Jahren der Verhandlungen endlich eine Einigung erzielt wurde, ist aber enttäuscht, dass das Ergebnis durch viel Lobbyeinfluss von Interessenorganisationen aus der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie deutlich verwässert wurde.
Die neuen Vorschirften sollen laut Experten die Zahl der 400.000 Todesfälle durch Luftverschmutzung aus dem Jahr 2005 bis 2030 halbieren. Die dänische Landwirtschaft soll demzufolge bis 2020 die Ammoniak-Emissionen um 24 und bis 2030 um 37 Prozent reduzieren.
von
Günter Schwarz – 08.07.2016