Wie es sich anfühlt, im Glashaus zu leben
Wie es sich anfühlt, im Glashaus zu leben, erforscht ein Wissenschaftlerteam an Universität Oxford derzeit im dänischen Rønne auf Bornholm. Dafür werden Testpersonen in einem Haus mit durchsichtigen Wänden (The Photon Space) massiv Tageslicht ausgesetzt. Damit wollen die Forscher die Wirkung auf den menschlichen Organismus erkunden.
Joachim Stormly Hansen, Projektmanager, „The Photon Space“: „Es gibt aussagekräftige Hinweise, dass Licht, insbesondere natürliches Licht, sowie der Hell- Dunkelzyklus, eine wichtige Rolle im Leben der Menschen spielen.“
Dreißig freiwillige Teilnehmer wohnen abwechselnd im Glashaus und spüren die Wirkung am eigenen Leib. „Das Besondere an diesem Haus ist, dass man zwar alles mitbekommt, wenn zum Beispiel ein Vogel über das Dach fliegt, aber dass es einem nichts ausmacht“, erklärt eine Glashausbewohnerin. „Es ist so ruhig! Man genießt es einfach, dass man plötzlich mitten in der Natur lebt.“
Das Experiment begann Ende Juni und soll sechs Monate dauern. Während dieser Zeit wird der Einfluss auf unterschiedliche Parameter wie Kreislauf, Schlaf oder sogar Geschmackssinn untersucht.
Katharina Wulff, Universität Oxford: „Ich hoffe, dass den Teilnehmern der Aufenthat im Glashaus gefällt und dass wir Daten erhalten, die belegen, dass es einen Zusammenhang mit dem Wohlbefinden gibt. Sollten wir einen Zusammenhang nachweisen, werden wir diesen in Form von Empfehlungen bestimmter Lichtmuster, die für unsere Gesundheit förderlich sind, weiterleiten.“
Im Rahmen des Projekts soll auch die Wirkung von Tageslicht auf Fettleibigkeit, Diabetes und Stress sowie neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Alzheimer, Depressionen oder Schizophrenie untersucht werden.
von
Günter Schwarz – 10.07.2016