Sieben Jahre Gefängnis für Hauptangeklagten im „Wespennest“-Prozess
Sieben Jahre Gefängnis, anschließende Ausweisung aus dem Land und ein zusätzliches Bußgeld in Höhe von 19,7 Millionen Kronen (2,65 Millionen EURO), so lautete das Urteil des Gerichts in Glostrup am heutigen Dienstagvormittag gegen einen 47-Jährigen Syrer, der sich des Menschenhandels und des schweren Betruges strafbar gemacht hatte.
Zusammen mit vier weiteren Angeklagten hat der ausgebildete Sprachoffizier 18 Rumänen nach Dänemark geholt und ihre Identität benutzt, um Geld vom Finanzamt und diversen Arbeitsämtern zu erschwindeln.
Bei der Polizei liefen die Ermittlungen in dem Fall unter dem Decknamen „Wespennest“ (Hvepsebo), denn die Rumänen wurden von dem Syrer in abgelegenen Häusern weitab von København in Slagelse, Stege und Sakskøbing untergebracht.
Als die Ermittlungen aufgrund der Beweislage im Februar des vergangenen Jahres schließlich zu den Festnahmen führten, traf die Polizei den Syrer in einer Kollegiumswohnung in København an – umgeben von Luxusgütern.
Neben dem jetzt Verurteilten, war auch ein 27-jähriger Rumäne in den Fall verwickelt, gegen den die Strafe fünf Jahre Gefängnis lautete. Ein weiterer, ebenfalls beteiligter Rumäne im Alter von 29 Jahren erhielt drei Jahre Gefängnis.
Insgesamt wurden 50 Gerichtstage für die Aufarbeitung und Aufklärung des Falles benötigt, wobei insgesamt 79 Zeugen vernommen werden mussten.
Das Beitragsfoto zeigt ein Haus im Sorøvej in Stenlille, in dem die Menschenhändler einige der armen Rumänen versteckt hielten, bevor diese weiterverkauft wurden.
von
Günter Schwarz – 12.07.2016