Der scheidende britische Premier scheint den Stress nach dem Brexit-Referendum gut verkraftet zu haben.

Zweieinhalb Wochen nach dem Brexit-Referendum herrscht in Großbritannien jetzt endlich Klarheit: Premierminister David Cameron, der vergebens für den Verbleib der Briten in der EU geworben hatte, wird heute am Mittwoch zurücktreten. Seine Nachfolgerin wird die bisherige Innenministerin Theresa May, die nach „Maggie“ Thatcher damit die zweite weibliche Premierministerin des Vereinigten Königreichs sein wird.

Am Morgen nach dem Brexit-Referendum hatte Cameron noch angekündigt, bis September im Amt bleiben zu wollen. Aber einen scheint die unerwartet rasche Gewissheit besonders zu freuen: David Cameron selbst. Am Montagabend gab der scheidende Premier vor seinem Amtssitz in der Londoner Downing Street 10 dazu eine Erklärung ab. „Bis Mittwochabend werden wir in dem Gebäude hinter mir eine neue Premierministerin haben“, sagte Cameron an deren Ende, drehte sich weg von den Reportern vor ihm – und ging zurück zur Haustür.

Was er danach tat, hätte die Öffentlichkeit höchstwahrscheinlich nie erfahren – wenn Camerons Ansteckmikrofon nicht noch angeschaltet gewesen wäre. So aber war dies zu hören:. „Duduuuuuu-dudu“. Das summte ein hörbar entspannter Bald-nicht-mehr-Regierungschef bei der Rückkehr in die Wohnung ins Mikro. Eine durchaus plausible politische Analyse dieser Aussage lieferte das Social-Media-Team des britischen Rundfunks BBC. „Er hat wohl die Urlaubskataloge durchgeblättert, sobald er ins Haus mit der Nummer 10 zurückgekehrt ist“, schreiben die britischen Kollegen in einem Facebook-Kommentar unter dem Video mit Camerons Dudelei.

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Günter Schwarz – 13.07.2016