Stromtransfer von Dänemark nach Deutschland wie von der Autobahn auf sandigem Waldweg
Der Verkauf von dänischem Ökostrom, gewonnen aus Windenergie, nach Deutschland ist schwieriger geworden. Das berichtet DR Syd.
Schuld daran sind die geringer gewordenen Netzverbindungen zwischen den beiden Ländern. Waren es im vergangenen Jahr noch 15 Prozent der Leitungen, über die Strom von Nord nach Süd fließen konnte, hat sich die Zahl der Leitungen in diesem Jahr auf elf Prozent reduziert. Das besagen neueste Zahlen von Energinet.dk.
Durch die fehlende Möglichkeit, den Strom auch in Deutschland abzusetzen, gehen den dänischen Anbietern erhebliche Einnahmen verloren. Das merkt auch der Stromkunde im Lande, denn durch die Mindereinnahmen steigen die Preise für Elektrizität in Dänemark, so die Erklärung von Dansk Energi.
„Man kann sagen, dass das dänische Stromnetz wie eine zehnspurige Autobahn aufgebaut ist. Ab der deutsch dänischen Grenze geht es jedoch nur noch auf einem Sandweg weiter“, erklärt der stellvertretende Direktor bei Dansk Energi Anders Stouge verärgert.
Den nordischen Stromproduzenten hanen das deutsche Leitungsproblem inzwischen einen dreistelligen Millionenbetrag gekostet.
Die EU-Kommission hat sich der Sache angenommen. Dort ist man der Meinung, dass die deutsche Sperrung der Stromwege entgegen den europäischen Richtlinien sei.
von
Günter Schwarz – 13.07.2016