Befürchtung: Milliarde für Senioren zum Stopfen von Haushaltslöchern vorgesehen
Der dänische Dachverband für ältere Menschen „Ældresagen“ befürchtet, dass die von der Regierung bewilligte eine Milliarde Kronen (134,4 Millionen Euro) nicht wie vorgesehen für die Bedürfnisse der älteren Generation verwendet werden wird, sondern dass mit diesem Geld vornehmlich die Haushaltslöcher der Kommunen gestopft werden.
Nach einer Untersuchung, die Ældresagen angestellt hat, sparen im Vergleich zum Vorjahr momentan 47 Kommunen Gelder, die eigentlich für Senioren vorgesehen sind, ein und verwenden diese zweckentfremdet. Zur zweckgebundenen Verwendung sind die Kommunen jedoch durch den ausgehandelten Vergleich zwischen der Regierung und den Kommunen verpflichtet. Dennoch fühlen sich die Kommunen nicht an diesen Vergleich gebunden, und 18 Kommunen gelang es sogar, mit dem Geld aus der Seniotenbetreuung von den roten Zahlen ins Plus.zu kommen. Die restlichen 29 Kommunen befinden weiterhin im Minus mit einem Haushaltsdefizit.
Hier, so die Befürchtung von Ældresagen, wird das Geld, das eigentlich für die Älteren gedacht ist, um ihr Leben zu verbessern, dazu genutzt, andere Finanzlöcher zu schließen. „Wenn das Geld woanders eingesetzt wird, dann entsteht kein Mehrwert. Und dafür waren die Mittel vorgesehen“, klagt Jens Højgaard, stellvertretender Chef bei der Organisation.
Eine der Kommunen, in der das der Fall ist, ist Sorø. Der Bürgermeister Gert Jørgensen (Kons.), erklärte dazu: „Bürger werden merken, dass der Service weniger wird. Doch auf einigen Gebieten, wie zum Beispiel bei der Versorgung und Hilfe von Demenzkranken werden wir Mehrwert schaffen und das könnten wir nicht ohne die zusätzlichen Gelder schaffen.“ Er verstehe aber, dass die „Rechenkunststücke“ für einige Verwirrung sorgen können, die nicht jeder so ganz nachvollziehen kann.
von
Günter Schwarz – 14.07.2016