Sozialarbeiterin: Isolierte Kinder reagieren schreckhaft und ängstlich

Beginnt ein Kind zu weinen und ist erschrocken, wenn sie den Raum betritt, beginnen bei Sozialarbeiterin Lene Marie Kjær alle Alarmglocken zu läuten. Für sie ist dieses nämlich ein Zeichen dafür, dass das Kind zu wenige soziale Kontakte hat, was nach Aussage der Sozialarbeiterin, dann gefährlich werden kann, wenn es einmal in eine Lage außerhalb seiner Alltagssituation kommt.

„Normalerweise sind Kinder sehr neugierig und investigativ. Natürlich sind einige auch etwas zurückhalrend und gar schüchtern, aber normalerweise zeigen sie Interesse, wenn ein Fremder den Raum betritt. Kinder, die jedoch nur eine geringe Zahl von sozialen Kontakten haben, sind dagegen sehr schreckhaft und beginnen zu weinen, wenn ich den Raum betrete.“, sagt Lene Marie Kjær, die in København mit sozial schwachen Familien arbeitet.

Eine Untersuchung der Kommune hat gezeigt, dass es in København bis zu 730 Familien gibt, die nicht regelmäßig in Alltagssituationen kommen und die die meiste Zeit nur zuhause verbringen. Das führt häufig dazu, dass viele Kinder unter fünf Jahren oftmals zu viel Zeit vor dem Fernseher verbringen, so Kjær, die sich deshalb dafür einsetzt, so viele Kinder wie möglich aus der Isolation in der Familie und in einen geregelten Tagesablauf mit Kindergarten und Essenszeiten zu holen.

København s Oberbürgermeister Frank Jensen (Socialisten) erwägt sogar, dass es Möglichkeiten geben sollte.dass junge Kinder in die Kindergärten gezwungen werden sollen.

von

Günter Schwarz – 14.07.2016