Mengenweise Kinderpornos
Die Liste der Vorwürfe gegen einen Itzehoer Familienvater war lang: Er besaß über 70 000 Fotos mit kinderpornografischem Inhalt. Das Itzehoer Gericht verurtelte ihn jetzt zu einer Bewährungsstrafe.
Die Hausdurchsuchung war mehr als ergiebig, bei der die Polizei insgesamt 71.646 Fotos und 10.475 Videos mit kinderpornografischem Inhalt auf den Festplatten eines Itzehoers fand. Jetzt wurde der 40-Jährige von Strafrichter Malte Zander wegen Verbreitung, Erwerbs und Besitzes von kinderpornografischen Schriften zu eineinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden. Der Mann muss sich zudem in eine Therapie begeben und 1500 Euro zahlen.
Angeklagt waren 27 Taten, die Staatsanwältin brauchte 20 Minuten für das Verlesen der Schrift. Die Videos und Fotos zeigten, wie Babys, Kleinkinder, Kinder sowie Jugendliche von Erwachsenen missbraucht werden. Vom 1. März 2014 bis 20. Februar 2015 hatte sich der Angeklagte die Fotos und bis zu 18 Minuten lange Videos aus dem Internet über eine Tauschbörse heruntergeladen und weiterverbreitet. All das stellte die Polizei bei der Hausdurchsuchung am 20. Februar 2015 sicher.
Der nicht vorbestrafte Itzehoer gestand alles. „Seit wann verspüren Sie diese Neigung?“, fragte ihn Richter Zander. „Schon immer“, antwortete der 40-Jährige schüchtern. Er hat eine Lebensgefährtin, ist Vater eines Kindes. Mit seiner pädophilen Neigung habe er sich niemals jemandem anvertraut, bis er erwischt wurde, sagte der Angeklagte. Er habe weiter einen Internetzugang, verspüre den Drang inzwischen aber nicht mehr.
von
Günter Schwarz – 15.07.2016