Das Land zieht Konsequenzen daraus, dass von etwa 8000 Plätzen für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein  in der vergangenen Woche nur 1200 belegt waren und schließt mehrere Einrichtungen. Das hat Innenminister Stefan Studt am Dienstagmachmittag in Kiel bekannt gegeben: „Die Flüchtlingszahlen sind weiterhin rückläufig, die Auslastung der Einrichtungen ist gering. Die Gesellschaft erwartet zu Recht einen verantwortungsvollen und ausgewogenen Umgang mit Ressourcen. Daher wird das Land Schleswig-Holstein  die Strukturen der Erstaufnahme flexibel an die neuen Gegebenheiten anpassen“, sagte Studt.

Was ändert sich, was bleibt?

Die vier Standorte Neumünster, Glückstadt, Rendsburg und Boostedt  werden als sogenannte qualifizierte Erstaufnahmeeinrichtungen, in denen das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Asylverfahren verschiedener Kategorien durchführt, beibehalten. Sie werden über eine Gesamtkapazität von 6500 Plätzen verfügen.

Die Landesunterkünfte Seeth und Lütjenburg werden als Reserveliegenschaften für den Fall eines dauerhaften Wiederanstiegs der Zugangszahlen vorgehalten. Sie verfügen über eine Kapazität von insgesamt 2000 Plätzen.

Die als weitere Landesunterkünfte in Erwägung gezogenen und infrastrukturell hergerichteten Standorte Alt Duvenstedt und Leck werden zunächst nicht in Betrieb genommen, aber als weitere Reservefläche vorgehalten.

Weitere im vergangenen Jahr entwickelte Strukturen werden dagegen sukzessive abgebaut. Die Landesunterkünfte Itzehoe, Kellinghusen und Husum, die sich gegenwärtig im Leerstandsbetrieb befinden, werden geschlossen. In Husum wurden bereits am Montag Container abgebaut. Die Landesunterkünfte Lübeck, Albersdorf, Eggebek, Kiel Nordmarksportfeld sowie Kiel Niemannsweg sollen gleichfalls nicht mehr für die Unterbringung von Asylsuchenden genutzt und bis Ende des Jahres geschlossen werden.

von

Günter Schwarz – 15.07.2016