Nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei verlangt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan von den USA gefordert, den Prediger Fethullah Gülen auszuliefern oder festzunehmen. Erdogan wandte sich mit seiner Forderung direkt an US-Präsident Barack Obama. Wenn die USA und die Türkei tatsächlich strategische Partner seien, müsse Obama handeln, forderte Erdogan bei einer Ansprache vor Anhängern in Istanbul am Abend. Erdogan macht seinen Erzfeind Gülen als „Drahtziher“ für den Putschversuch verantwortlich.

Erdogan wirft seinem einstigen Verbündeten vor, Parallelstrukturen im Staat errichten zu wollen und seinen Sturz zu betreiben. Die Regierung geht massiv gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger vor, die sie vor allem bei der Polizei und in der Justiz vermutet, was jetzt auch die Amtsenthebung von 2.745 Richtern erklärt.

Zudem geht der Staatsapparat von Präsident Recep Tayyip Erdogan massiv gegen mutmassliche Unterstützer des Putsches vor. Die Regierung hat nach eigenen Angaben die Situation im Griff. Tausende Bürger folgen den Aufrufen Erdogans, weiterhin auf den Strassen und #Plätzen für die Regierung zu demonstrierten.

Die Zahl der Toten ist derweil auf insgesamt 265 gestiegen. Darunter sind 161 regierungstreue Sicherheitskräfte und Zivilisten und 104 Putschisten. Offiziellen Angaben zufolge wurden bisher 2839 Putschisten festgenommen.

von

Günter Schwarz – 17.06.2016