Sønderborgs Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) hat die Festgesellschaft beim „Ringriderfrokost“ (Ringreiter-Mittagstafel) des Gråsten (Gravensteiner) Ringreitervereins am Freitag erstaunt. Er zeigte Mitgefühl für die deutsche Minderheit, die sich im Landesteil Syddanmark oder Nordschleswig nicht zurechtfinden könne, so Lauritzen in der traditionell humorvoll angelegten Rede. Er hatte ein Einsehen und machte vor den Zuhörern seine Kehrtwende in der Debatte um zweisprachige Ortsschilder publik: Er hatte viele Stunden an einer Idee getüftelt.

Am Freitag präsentierte er den Prototypen – ein mehrsprachiges Ortsschild, denn Sønderburg hätte mehr Minderheiten, wie die versnobten Københavner und Flüchtlinge aus Syrien. Das Dorf „Gammelgab“ hat er übersetzt, ins Sønderjyske, Deutsche (Altes Loch), Kopenhagener Slang (Gaamel Gaab), ja soagar ins Arabische. Das Englische darf angesichts der Internationalität nicht fehlen.

Nach den Sommerferien werde er bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen dafür sorgen, für die benötigten 300 bis 400 Schilder die drei, vier Millionen Kronen (403 Tsd. – 537 Tsd. Euro) einzuplanen. „Das wird uns Wohlwollen einbringen“, sagte Lauritzen, dessen Rede mit begeistertem Applaus aufgenommen wurde.

Südlich der deutsch-dänischen Grenze gibt es zweisprachige Ortsschilder für die Minderheiten der Dänen und Friesen bereits seit vielen Jahren. In Dänemark wurden derartige Bestrebungen stets durch nationale Kräfte in der Politik verhindert.

von

Günter Schwarz – 17.06.2016