Was in nahezu allen Städten – ob klein, ob groß – zur Zeit selbst in den Innenstädten noch unmöglich ist, steht jetzt in der Gemeinde Schönberg an der Kieler Außenförde jedermann zur Verfügung. Dort ist das kostenlose Surfen im Internet sogar am Strand möglich. Die Gemeinde installierte mit der Kieler Firma Snellstar das erste flächendeckende WLAN-Hotspot-Netz an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste, das die Promenaden am Schönberger Strand und in Kalifornien versorgt.

Die kleinen Kästen, die hoch oben an den Laternen auf der Strandpromenade hängen, fallen kaum auf. Insgesamt wurden 18 solcher Access Points mit einer Reichweite von heweils 200 Meter installiert, erklärt der Geschäftsführer von Snellstar, Karlheinz Hagen. Ein erneutes Einloggen ist nicht erforderlich.

„Urlauber können sich am Strand jetzt auch über Veranstaltungen, gastronomische Angebote und die Wetterlage informieren“, erläutert Cora Brockmann vom Tourist-Service der Gemeinde. „Es wurde immer wieder danach gefragt“, sagt Bürgermeister Dirk Osbahr. Im gesamten kurabgabepflichtigen Bereich in Schönberger Strand und Kalifornien kann WLAN nun kostenfrei genutzt werden. Zunächst einmal für ein Jahr, betont Osbahr. Ob es auch danach kostenfrei bleiben wird, muss von den Gemeindevertretern noch entschieden werden. Der Gemeinde kostet die Aktion knapp 10000 Euro jährlich.

„Schönberg ist der Vorreiter“, erklärt Hagen. An Strandpromenaden gebe es bislang keine WLAN-Netze, viele Küstenorte hätten hätten noch nicht einmal Breitbandversorgung. In Sxchönberg sei das WLAN-Netz auch nur dank der Anlagen auf dem Ferienzentrum Holm möglich, denn mit der Ausrichtung der Antennen auf Holm versorgt Snellstar in Schönberg bereits mehr als 300 Ferienhäuser mit WLAN.

Von den neuen Access Points an der Strandpromenade profitiert über den Strandbereich hinaus nach Angaben von Hagen nur die erste Häuserreihe dahinter, weil die Leistung sehr gering ist. Sehr gering ist auch die Strahlung, versichert Hagen. Die Strahlung der Access Points sei wesentlich geringer als die eines Mobiltelefons.

Für Osbahr ist die Versorgung mit WLAN am Strand nur die erste Stufe. Später sollen auch die Bereiche um den Marktplatz und die Fußgängerzone sowie möglichst auch die Schule WLAN erhalten. Noch ist aber nicht endgültig geklärt, wie das Signal vom Holm dorthin geleitet werden kann.

Schon vor dem offiziellen Start hatten in der vergangenen Woche viele Nutzer die neue Möglichkeit entdeckt, und so waren in der Spitze bis zu 60 Nutzer an der Strandpromenade eingeloggt. Zum Seebrückenfest am Wochenende wurde das WLAN dann mit einem Zugangscode nur einer geschlossenen Nutzergruppe wie etwa für das Sicherheitspersonal zugänglich gemacht. Jetzt ist es wieder ohne Zugangscode nutzbar. „Aufmerksame Gäste haben gemerkt, dass es zwischendurch wieder gesperrt war“, sagt Brockmann.

von

Günter Schwarz – 20.07.2016