Die EU holt bei Innovationen im Vergleich zu den USA und Japan auf. Schweden ist erneut EU-Innovationsführer, gefolgt von Dänemark, Finnland, Deutschland und den Niederlanden.

Deutschland liegt aber im europäischen Vergleich vorn bei den Investitionen in Innovationen, gefolgt von Estland, Österreich und Finnland. Zu dem Ergebnis kommt der Innovationsanzeiger, den die EU-Kommission heute veröffentlicht hat.

Die deutschen Unternehmen investieren dabei sowohl in die Forschung selbst als darüber hinaus in nicht-wissenschaftliche Innovationen, beispielsweise in moderne Maschinen und Anlagen. Außerdem hat die EU-Kommission heute eine Bewertung des Innovationsstands in den 214 europäischen Regionen und einen Überblick über Trends vorgelegt.

Die wichtigsten Ergebnisse der drei heute veröffentlichten Berichte sind:

• Schweden ist erneut EU-Innovationsführer, gefolgt von Dänemark, Finnland, Deutschland und den Niederlanden.
• In ausgewählten Innovationsbereichen stehen folgende EU-Länder an der Spitze: Schweden – Humanressourcen und Qualität der akademischen Forschung; Finnland – finanzielle Rahmenbedingungen; Deutschland – private Investitionen in Innovation; Belgien – Innovationsnetzwerke und Zusammenarbeit sowie Irland – Innovation in kleinen und mittelgroßen Unternehmen.
• Den höchsten Zuwachs bei den Innovatoren verzeichnen Lettland, Malta, Litauen, die Niederlande und das Vereinigte Königreich.
• Regionale Innovationszentren sind auch in Ländern zu finden, die als mäßige Innovatoren eingestuft werden: die italienischen Regionen Piemont und Friaul-Julisch Venetien, das Baskenland in Spanien sowie der Bezirk Bratislavský kraj in der Slowakei.
• Insgesamt sind die wichtigsten Voraussetzungen für den Aufstieg zum Innovationsführer die Einführung eines ausgewogenen Innovationssystems, das angemessene Anteile öffentlicher und privater Investitionen kombiniert, effiziente Innovationspartnerschaften zwischen Unternehmen und Hochschulen sowie ein solider Bildungshintergrund und hervorragende Forschung. In wirtschaftlicher Hinsicht muss sich Innovation auf Verkäufe und Ausfuhren innovativer Produkte sowie auf die Beschäftigung auswirken.
• Eine Spezialisierung auf Schlüsseltechnologien (KETs) erhöht die regionale Innovationsleistung, insbesondere bei fortgeschrittenen Werkstoffen, industrieller Biotechnologie, Fotonik und Fertigungstechnologien.
• In den kommenden zwei Jahren dürfte sich die Innovationsleistung der EU steigern. Die Unternehmen planen mehrheitlich, ihre Investitionen in Innovation nächstes Jahr auf demselben Niveau zu halten oder zu erhöhen. Besonders Unternehmen in Rumänien, Malta und Irland werden im nächsten Jahr wahrscheinlich ihre Investitionen in Innovation verstärken.

Elżbieta Bieńkowska, Kommissarin für den Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU, unterstrich: „Ich möchte, dass in Europa innovative KMU und Start-ups gedeihen und auf dem Binnenmarkt expandieren. Dazu bedarf es gemeinsamer Anstrengungen. Auf EU-Ebene müssen wir die Mehrwertsteuerregelungen vereinfachen, Insolvenzvorschriften angleichen und Informationen über rechtliche Anforderungen leichter zugänglich machen sowie einen klaren und KMU-freundlichen Rahmen für die Rechte des geistigen Eigentums erarbeiten. Außerdem müssen wir den Binnenmarkt weiter anpassen, um sicherzustellen, dass innovative Dienstleistungen wie die kollaborative Wirtschaft ihren Platz finden.“

von

Günter Schwarz – 21.07.2016