Lærerforening warnt vor Indoktrinierung türkischer Schüler
Die dänische Lærerforening (Lehrervereinigung) befürchtet negative Auswirkungen auf die Schüler und Studenten an türkischen Schulen und Hochschulen nach den Massenentlassungen von Lehrern an den dortigen Bildungseinrichtungen. Es ist zu befürchten, dass die Schüler zukünftig einer starken Indoktrinierung ausgesetzt werden, die sich negativ sowohl auf die Zukunft jedes einzelnen Schülers oder Studenten wie auch auf die gesamte türkische Gesellschaft auswirken wird.
Diese Meinung vertritt Anders Bondo Christensen, Vorsitzender von Danmarks Lærerforening. „Wir verfolgen die Entwicklung mit großer Sorge. Die Situation ist überaus ernst – sowohl für die Lehrer, als auch für die Demokratie. Lehrer sind neben den Eltern das Fundament einer jeden demokratischen Gesellschaft, denn Vielfalt im Bildungssystem sorgt dafür, dass die Schüler verschiedenste Ansichten vermittelt bekommen, um so in die Lage versetzt zu werden, sich eine eigene Meinung zu bilden“, so Christensen.
Derzeit herrscht noch große Unsicherheit über das Ausmaß der Entlassungen, doch bis gestern Morgen wurden in der Türkei rund 15.200 Angestellte aus dem Bildungswesen, 1.577 Rektoren und 21.000 Lehrer suspendiert.
Laut dem Vorsitzenden kam es bereits in der Vergangenheit immer wieder dazu, dass Lehrer in der Türkei verfolgt oder Repressalien ausgesetzt wurden. „Aber jetzt ist zu befürchten, dass Erdoğan so seine politische Linie sichern will und eine einseitige Ausrichtung in der Lehre stattfindet, wie sie aus anderen Autokratien bekannt ist“, sagt Christensen.
von
Günter Schwarz – 21.07.2016