Mord an Dänin in Madrid gesühnt
Belgier zu 25 Jahren für Mord an Dänin verurteilt
Das Landgericht in Madrid verurteilte gestern den Belgier Dave Verbist (35) wegen Mordes an der Dänin Ane Strande Jensen zu insgesamt 25 Jahren Gefängnis. Nach der Tat verbrannte er den Körper der Frau in ihrer Wohnung in einem Haus in Mafrid, in dem er als Hausmeister tätig war.
Er gestand die Tat und berichtete dem Gericht bereitwillig, wie er die Wohnung der 27-jährigen Dänin betreten und sich in der Nacht vom 13. Juni 2014 in ihr Schlafzimmer geschlichen hatte, wo er sie mit dem Kabel eines Ladegeräts erwürgte, während sie schlief.
Am letzten Tag seines Prozesses sagte er dem Gericht, er möchte sich bei der Familie seines Opfers entschuldigen, und er erklärte, dass er jeden Tag versuchte, den Sinn seines Verbrechens zu verstehen. Während des Prozesses sagte er, dass nur eine vage Erinnerung daran hatte, sie töten zu wollen und ob er bei ihr nur einen Cocktail trinken wollte oder bei ihr Drogen vermutete, daran könne er sich nicht mehr erinnern. „Ich habe keine Ahnung, warum ich es tat. Ich bin nur wütend auf mich selbst“, sagte er.
Ane Strande Jensen aus Nordjylland (Nordjütland) war erst 11Tage zuvor in Madrid angekommen, um einen Job bei der Scandinavian Tobacco Group zu übernehmen und ihr wurde diese komplett eingerichtete Ferienwohnung zur Miete angeboten, während sie auf der Suche nach einer dauerhaften Unterkunft war.
Verbist hatte die Schlüssel für die Wohnung der Dänin und auch für die anderen Wohnungen in dem Haus, weil er gelegentlich als Hausmeister für den Makler der Wohnungen arbeitete, und so konnte er das Haus und die Wohnungen zu jeder Zeit betreten.
Das Gericht hörte sich an, wie er um Mitternacht zu Ane Strande Jensen in die Wohnung in der Calle Barcelona im Viertel Huertas von Madrid ging, die noch am Abend ein Skype Gespräch mit ihrem Freund in Dänemark geführt hatte.
Um etwa 6.30 Uhr am Morgen wurden die Rettungsdienste mit der Meldung alarmiert, dass ein Feuer in dem Gebäude ausgebrochenm war. Die Feuerwehr entdeckte dann bei dem Einsatz ihre verkohlte Leiche im Schlafzimmer.
Eine Obduktion der Leiche ergab, dass sie nicht durch das Feuer verstorben war, und es konnte sicher nachgewiesen werden, dass sie zuvor erdrosselt wurde.
Verbist gestand später bei der Polizei, dass er, nachdem er sie mit dem Kabel des Telefonladegeräts erdrosselt hatte, in die Küche gegangen war, um eine Flasche Speiseöl zu holen. Damit hat es dann ihren toten Körper übergossen, bevor er ihn in Brand steckte.
Ein zurückgelassener Fingerabdruck am Tatort verriet ihn, und er wurde einige Tage später in einer Kneipe in der Stadt verhaftet.
Bei der Vernehmung durch die Polizei gab er einen vollständigen Bericht über den Mord an die Dänin ab, und er überraschte die Ermittler noch mit der weiteren Enthüllung, dass er bereits 2 Jahre vorher eine junge Frau in Girona getötet hatte.
Montse Méndez
Dann rief er in Panik einen Freund an, der ihm riet, den Leichnam irgendwie loszuwerden und die Körper verschwinden zu lassen. Daraufhin zerteilte er die Leiche in acht Teile, steckte diese in acht verschiedene Taschen und platzierte diese außerhalb der katalanischen Stadt in verschiedene Mülltonnen möglichst tief unter den Müll.
Er sagte, dass er sich seitdem voller Schuld fühlte und er seit der Tat zunehmend mehr Drogen und Alkohol konsumierte.
Er gab an, dass er von mehreren Pints betrunken war und auch ein halbes Gramm Kokain genommen hatte, bevor zu Ane Stande Jensen in die Wohnung gegangen war.
Das Landgericht Madrid verurteilte Verbist zu 15 Jahren Haft für die Ermordung von Ane Strande Jensen und 10 Jahre für Brandstiftung. Zusätzlich verurteilte das Gericht ihn, der Famile des ‚Opfers eine Enrschädigung in Höhe von 180.000 € zu zahlen und weitere von 40.000 € muss er dem Eigentümer des Gebäudes für Brandschäden zahlen.
Der Staatsanwalt hatte 28 Jahren Gefängnis gefordert. Er wird jetzt aber einen separaten Prozess wegen der Ermordung von Mendez Gesicht beantragen.
von
Günter Schwarz – 22.07.2016