Nizza-Attentat von langer Hand vorbereitet
Der französche Staatsanwaltschaft liegen jetzt stichhaltige Beweise vor, dass das LKW-Attentat von Nizza am Abend des französischen Nationalfeiertags von mehreren Personen vorbereitet wurde und dass es sich bei dem Attentäter, der seinen LKW in die Menschenmenge auf der Uferpromenade, der Promenade des Anglais, lenkte und 84 Menschen tötete sowie 202 Menschen zum Teil schwer verletzte, keineswegs um einen Einzeltäter handelte, sondern er mehrere Unterstützer hatte.
Der Mann hette sein Attentat lange und gründlich vorbereitet und ihm wurde dabei von einem Team von Mitarbeitern geholfen, das ihm seinen Plan ausarbeiten half und dasWaffen für ihn erwarb.
„Es deutet alles darauf hin, er hat seine verbrecherischen Pläne über mehrere Monate entwickelt, bevor sie umgesetzte“, sagte der Staatsanwalt Francois Molins in einer Pressekonferenz in Paris. „Die Ermittlungen seit der Nacht vom 14. Juli haben viele Erkenntnisse ergeben, die den Sicherheitsbehörden zuvor nicht bekannt waren, und sie lassen uns zu dem Schluss kommen, das die Tat vorsätzlicher Natur war, die der als Täter identifiziete Killer, Mohamed Lahouaiej-Bouhlel, begangen hat, und es wurde auch festgestellt, dass er durch Unterstützung von außen profitierte. Er hatte Komplizen bei der Vorbereitung und der Durchführung seiner kriminellen Handlung.“
Die Polizei hat Tausende von Anrufen und Nachrichten zwischen Lahouaiej-Bouhlel und fünf Komplizen aufgedeckt, nachdem sie sich durch seine Social-Media-Konten, seinen Laptop und seine Telefonaufzeichnungen gearbeitet hatte.
„Pack 2.000 Tonnen Metall in den LKW, kappe die Bremsen, und ich werde aufpassen“, lautet eine Nachricht an Lahouaiej-Bouhlel, die er im April erhielt.
Vier Männer und eine Frau, im Alter zwischen 22 und 40 Jahren wurden verhaftet. Unter den Verdächtigen befinden sich ein tunesischer Mann, wie die Nationalität des Attentäters, zwei Franco-Tunesier, ein Albaner und eine Franco-Albanerin.
Die fünf wird in Kürze vor Gericht erscheinen müssen, da der Anfangsverdacht gegen diese Personen hinreichend ausreichend ist. Nur eine der verdächtigen Personen hat bereits eine bedeutende kriminalpolizeiliche Akte, und keiner von ihnen befand sich auf einer Terroristenliste.
Die neuen polizeilichen Erkenntnisse widersprechen den ersten Aussagen, dass es sich bei dem Attentäter um einen „einsamen Wolf“ gehandelt hat, der sich in kürzester Zeit radikalisierte.
Lahouaiej-Bouhlels Laptop enthielt detaillierte Fotos vom letzten Feuerwerk ein Jahr zuvor vom „Tag des Sturms auf die Bastille“, dem französischen Nationalfeiertag, und Zeitungsartikel über andere Terroranschläge sowie Erwähnungen auf die „magische“ Droge Captagon, das ein beliebtes Stimulans bei den Militanten ist, die für den „Islamischen Staat“ kämpfen.
Es fanden sich auf seinem Laptop pro-Dschihad-Nachrichten zwischen ihm und der Gruppe, die über ein Jahr lang zurückreichen und bis zum im Januar 2015 gehen, in der einer der Verdächtigen schreibt: „Ich bin froh, dass sie die Soldaten Allahs es fertig gebracht haben, die Arbeit zu beenden.“ Diese Nachricht bezog sich auf den tödlichen Angriff auf das Charlie Hebdo Magazin in Paris.
Im vergangenen Jahr allein führte Lahouaiej-Bouhlel mehr als 1.270 Gespräche von seinem Handy nur mit einem der vier Männer.
von
Günter Schwarz – 22.07.2016