Mit 39 Prozent Anteil leisten auffallend viele Erwachsene einen ehrenamtlichen Einsatz in Dänemark, wie neue offizielle statistische Angaben aufzeigen. Das oft gehörte Vorurteil, in einem Sozialstaat, wie es Dnemark ist, würden die Bürger immer mehr Aufgaben der öffentlichen Hand überlassen, statt selbst zugunsten von Mitbürgern mit anzupacken,  stimmt offensichtlich nicht unbedingt.

Auffallend bei der genaueren Ansicht der Statistik ist, dass gerade viele beruflich stark beanspruchte Menschen zusätzlich noch einen freiwilligen Dienst an der Gsellschaft  leisten. Aber auch viele Menschen, die von Sozialhilfe Leben, engagieren sich ehrenamtlich. Jedoch ermittelte Danmarks Statistik in diesem Personenkreis, dass eine beträchtliche Anzahl dieser Menschen trotz guten Willens keinen ehrenamtlichen Einsatz leisten können.

Teilweise liegt es daran, das sie gesundheitlich eingeschränkt sind, aber auch weil sie bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit anderen Verpflichtungen nicht nachkommen können, um beispielseweise dem Arbeirsmarkt zur Verfügung zu stehen. In dieser Hinsicht sollten die gesetzlichen Vorschriften möglichst rasch so angepasst werden, dass Menschen besonders aus den benachteiligten sozialen Schichten das ehrenamtliche Engagement erleichtert wird.

Man könnte in Erwägung ziehen, bei beispielsweise  oft dringend benötigten Tätigkeiten in Sportvereinen oder auf sozialem Gebiet  einen „Bonus“ anzurechnen, wenn es um Ansprüche auf Arbeitslosengeld oder andere Sozialleistungen geht.

Gerade die oft typische Teamarbeit  beim Ehrenamt lohnt sich nicht allein wegen der Anerkennung durch die Nutznießer dieser Arbeit. Für die Ehrenamtler ergibt sich daraus auch oft  eine soziale Gemeinschaft, die zu einer Bereicherung der eigenen Kompetenzen führt.

Gerade in ländlich srukturierten Bereichen erleben viele Menschen, wie oft schon über Generationen in Vereinen und Organisationen mit Freiwilligen und Ehrenamtlern wertvolle Dienste  geleistet werden. Natürlich darf die öffentliche Hand  in Bereichen Alten- oder Kinderbetreuung oder  im Gesundheitswesen nicht  den Rotstift ansetzen, um  dann diese Aufgaben von Ehrenamtlern leisten zu lassen, doch zeigt es sich, dass es meistens um einen Einsatz geht, der sich lohnt – sowohl für die Freiwilligen als auch für die Nutznießer in allen Altersgruppen.

Beispiele aus ländlichen Räumen zeigen, wo ganze Dörfer durch Ehrenamtler geradezu aufblühen, doch auch in Städten ist es möglich, wo sich die Menschen in der Regel auf andere Probleme konzentrieren.

von

Günter Schwarz – 23.07.2016