Giga-Liner auf deutschen Straßen fraglich
In wenigen Monate wird der Feldversuch von den sogenannten Giga-Linern in Deutschland auslaufen, und noch immer herrscht große Uneinigkeit in den Verkehrsministerien der einzelnen Bundesländer über einen möglichen Regelbetrieb von diesen „Lang-LKWs“ auf deutschen Straßen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den zuständigen Ministerien.
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) steht dem Regelbetrieb zwar aufgeschlossen gegenüber, aber der Koalitionsvertrag der großen Koalition aus CDU/CSU und SPD spricht aber dagegen. Somit ist die endgültige Zulassung dieser Groß-LKWs immer noch fraglich.
Seit 2012 rollen die bis zu 25,25 Meter langen Lastwagen auf deutschen Straßen. Inzwischen läuft der Test in 13 von 16 Bundesländern. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat schon sein Votum für einen Regelbetrieb gegeben: „Ich rechne weiter mit sehr positiven Ergebnissen und habe dem Gewerbe die Zusage gegeben, dass wir in diesem Fall mit dem Lang-Lkw in den Regelbetrieb gehen“, sagte er erst kürzlich.
Allerdings kann Dobrindt nur über die Bunderautobahnen entscheiden, die dem Bund gehören. Über die Zufahrten, die zur Auffahrt benutzt werden müssen, damit die Lastwagen überhaupt auf die Autobahn kommen, bestimmen die Länder.
In Deutschland lehnt laut Umfragen eine Mehrheit der Autofahrer die Giga-Liner ab, da sie fürchten, die Straßen könnten durch diese überlangen LKWs zusätzlich verstopft werden. Die Umweltverbände lehnen die „Monstertrucks“ ab, weil sie davon ausgehen, dass noch mehr Güter von der Bahn auf die umweltbelastenden Lkw verlagert werden.
von
Günter Schwarz – 23.07.2016