Ein Asylbewerber mit mutmaßlichen Verbindungen zum „Islamischen Staat“ versuchte mehrere Asylsuchende einer Asylunterkunft auf der Insel Bornholm mit extremistischem Gedankengut zu bekehren.

Das besagt ein Bericht der Mitarbeiter des Dänischen  Roten Kreuzes an die Ausländerbehörde, zu dem Dammark Radio Bornholm Akteneinsicht hatte.

Der Beschuldigte besuchte im April das Asylcenter Slottet in Rønne, woraufhin sich mehrere der Asylcenterbewohner plötzlich als Mitglieder der Terrorgruppe Islamischer Staat bezeichneten. Einer der Bewohner hatte sich  an die Einrichtungsleitung gewand und von dem Besuch des IS-Sympathisanten erzählt.

Für den Terrorexperten Hans Jørgen Bonnichsen ist dieses ein seltener, aber ernst zu nehmender Fall. „Ich habe noch nie davon gehört, dass jemand vom IS versucht hat Flüchtlinge zu ,bekehren‘, die zudem infolge des IS-Terrors flüchten und ihre Heimat verlassen mussten“, so Bonnichsen, der es für sehr merkwürdig hält, dass sich die Personen nach dem Besuch  dann auch noch als „IS-Mitglieder“ und „bekehrte Islamisten“ offenbarten.

Weder die Polizei, noch das Rote Kreuz oder die Ausländerbehörde gaben eine bisher Äußerung dazu ab, welche Konsequenzen der Fall haben wird und welche juristische Folgen zu erwarten sind.

von

Günter Schwarz – 26.07.2016