Die Sicherheitslage und das Sicherheitsbewusstsein in der Bevölkerung haben sich seit den Anschlägen in Würzburg, München und Ansbach nicht nur in München sondern im gesamten Deutschland stark verändert.

Die Attentäter von München und Ansbach transportierten ihre Tatwerkzeuge bestehend aus Pistole und sehr viel Munition bzw. eine Bombe jeweils in einem Rucksack. Aus diesem Grund sollen Rucksäcke auf dem Oktoberfest verboten werden wie auch schon ein „Rucksackverbot“ für das „Heavy-Metall-Konzert“ im schleswig-holsteinischen Wacken vorliegt, das vom 4. bis zum 6 August ca. 75.000 Musikfans in das ansonsten so beschauliche 2.000-Seelen-Dorf locken wird .

Der Veranstalter des Wacken Open Airs Festivals ordnete aufgrund der Erfahrung aus Ansbach gestern ein Rucksackverbot für seine Veranstaltung an. Die Festivalbesucher aus aller Welt können eventuell mitbebrachte Rucksäcke und persönliche Wertsachen in Schliefächer hinterlegen, die sie Beim Verlassen des Konzerts wieder mitnehmen können.

Auch die Wirte des Münchner Oktoberfestes finden, dass das eine gute Idee ist und schleagen dem Veranstalter des Festes eine ähnliche Regelung vor.

Die Wirte auf dem Oktoberfest in München begründen ihrem Vorschlag zu einem Rucksackverbot auf dem Volksfest mit dem Argument, man brauche dort Hunger, Durst und gute Laune, aber keinen Rucksack. Das sagte Wirte-Sprecher Toni Roiderer. „So teuer ist die Wiesn nicht, dass man mit einem Rucksack voll Geld hin muss.“ Sicherheit habe höchste Priorität. Man dürfe aber die Angst nicht herbeireden.

Der Ältestenrat des Stadtrates hatte entschieden, nach den jüngsten Anschlägen in Bayern sowie dem Amoklauf in München das Sicherheitskonzept in Abstimmung mit Sicherheitsbehörden und Polizei zu überprüfen und möglicherweise anzupassen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte im Bayerischen Rundfunk gesagt, dass auch über ein Verbot von Rucksäcken nachgedacht werde. Der Attentäter von Ansbach hatte seine Bombe in einem Rucksack versteckt. Die Wiesn beginnt am 17. September, das Fest dauert bis zum 3. Oktober.

Man habe auf dem größten Volksfest der Welt problemlos das Rauchverbot durchgesetzt, sagte Ludwig Hagn vom Löwenbräu-Festzelt. „Da sehe ich bei den Rucksäcken kein großes Problem.“ Toni Winklhofer vom Festzelt Tradition sagte, ein Rucksack störe am Ende nur. Im Bierzelt sei er im Weg und außerdem müsse man auf ihn aufpassen.

Die Wirte machen sich um die Sicherheit keine Sorgen. Die Münchner Polizei habe mehrfach bewiesen, dass sie bestens aufgestellt sei, sagte Roiderer. Die Wiesn sei bereits geschützt wie ein Hochsicherheitstrakt, sagte Wirt Christian Schottenhamel. „Ich habe größtes Vertrauen in die Polizei.“

von

Günter Schwarz – 27.07.2016