Der russische NOK-Chef, Alexander Schukow, dementierte die Information der britischen Zeitung The Telegraph, laut der das russische Team in Rio auf nur 40 Sportler reduziert werden soll.

„Dieselbe Zeitung hat prognostiziert, dass die gesamte russische Auswahl nicht zu Olympia fahren wird, nun kommt das“, wird Schukow von der Nachrichtenagentur „TASS“ zitiert.

Laut Angaben der britischen Zeitung „The Telegraph“ könne die Liste der russischen Sportler, die für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio angemeldet sind, von 387 auf 40 Personen reduziert werden. Etwa 90 Prozent der genannten Athleten sollen die Voraussetzungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nicht erfüllen können. Die Organisation habe auch vor, einen „unabhängigen Experten“ hinzuziehen, damit er die russischen Sportler „aussortiert“, die vor dem Olympia auf Doping „nicht streng genug“ geprüft wurden. Dabei dürfen sich nur 40 Sportler als sauber bewähren, so die Zeitung.

Bislang haben nur drei von insgesamt 23 internationalen Sportverbänden erklärt, dass sie russische Sportler des Dopings nicht verdächtigen und bereit sind, sie zuzulassen. Das sind Vereinigungen in den Sportarten Tennis, Triathlon und Bogenschießen.

Am 24. Juli beschloss das IOC trotz der Beschuldigungen seitens der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) des Staatsdopings in Russland nicht die ganze russische Auswahl von Olympia in Rio zu suspendieren. Internationale Sportföderationen wurden berechtigt, selbständig über die Zulassung von konkreten Sportlern zu entscheiden. Voraussetzung für den Anspruch, an den Sommerspielen 2016 anzutreten, sind bei den russischen Athleten die Nichtbeteiligung an Dopingaffären in der Vergangenheit sowie obligatorische unabhängige Doping-Checks im Vorfeld der Sportveranstaltung.

So darf die einzige russische Leichtathletin von insgesamt 68 angemeldeten, Weitspringerin Darja Klischina, nach Rio fahren, weil sie niemals des Dopings überführt wurde, seit Langem in den USA trainiert und auf verbotene Stoffe getestet wird. Dadurch sei sie in den Dopingskandal mit dem russischen Leichtathletikteam zweifellos nicht involviert, beschloss der Internationale Leichtathletikverband (IAAF).

Die russische WADA-Informantin, Mittelstreckenläuferin Julia Stepanowa, darf an dem diesjährigen Olympia wegen des Dopingkonsums und trotz der Reue nicht antreten.

von

Günter Schwarz – 28.07.2016