• In Dänemark sollen Radfahrer an bestimmten Kreuzungen bei Rot rechts abbiegen dürfen
  • Solche Projekte gibt es bereits in vielen anderen europäischen Städten
  • Auch in Deutschland ist eine entsprechende Debatte entbrannt

Vom ersten September an wird es Radfahrern in Dänemark erlaubt sein, an roten Ampeln rechts abzubiegen. Zumindest an den Ampeln von 33 ausgewählten Kreuzungen.

Das berichtet die „Copenhagen Post“ unter Berufung auf die Dänische Radfahrer Föderation, die sich seit Jahren für ein solches System eingesetzt hatte. „Es wird für mehr Fluss bei den täglichen Ausflügen sorgen, was das Wichtigste für Radfahrer ist“, sagte Klaus Bondam, der Vorsitzende der Föderation dem Magazin.

Zahl der Unfälle steigt nicht

Der Entscheidung ging ein Feldversuch in den Jahren 2013 bis 2015 voraus. Dabei stieg die Zahl der Radfahrer, die vor roten Ampeln rechts abbiegen, um 30 Prozent. Gleichzeitig gab es keinen Anstieg bei der Zahl der Unfälle.

Ähnliche Vorhaben gibt es in vielen Städten Europas. In den Niederlanden dürfen Radfahrer seit 1991 an einzelnen Kreuzungen trotz roter Ampel rechts abbiegen. Auch in Belgien, in einzelnen Städten der USA, in Frankreich und der Schweiz gibt es ähnliche Projekte.

In Deutschland gibt’s dafür Punkte in Flensburg

Nach der deutschen Straßenverkehrsordnung (STVO) ist so etwas nicht erlaubt und wird mit einem Punkt in Flensburg sowie einem Bußgeld von bis zu 180 Euro geahndet. Doch auch in Deutschland gibt es eine entsprechende Debatte. Der Grünen-Politiker Dieter Janecek plädiert sogar dafür, Radfahrer an roten Ampeln nicht nur nach rechts, sondern auch geradeaus weiterfahren zu lassen.

Rund 18 Prozent aller Wege werden in Dänemark mit dem Rad zurückgelegt. In Deutschland sind es zehn Prozent, in den Niederlanden 27 Prozent.

von

Günter Schwarz – 30.07.2016