Der Venstre (sozialliberale Partei) Rechtssprecher Preben Bang Henriksen fordert in einem Interview bei Danmark Radio die Strafen für Täter, die sich gegen Polizeibeamte richten, merklich zu verschärfen und Bußgelder zu erhöhen. „Unter den bisher maximalen 1.500 Kronen (200 Euro) sollte niemand mehr davonkommen. Es ist in letzter Zeit völlig aus dem Ruder geraten. Es zeigt sich, dass Polizisten vermehrt Oper von ,Polterabend-Streichen‘ werden“, sagt Henriksen.

Die Strafen sollten erheblich angezogen werden, wenn der Polizei vornehmlich durch Jugendliche „Streiche“ gespielt werden. Polizeistreifen in Kraftfahrtzeugen oder auf Motorrädern müssen zum Beispiel miterleben, wie sie bespuckt oder mit Getränkedosen und Holzstücken beworfen werden, und kürzlich brachte ein 18-Jähriger es sogar fertig, über ein stehendes  Dienstfahrzeug der Polizei zu laufen und einen Salto-Mortale vom Dach des Wagens vollführte.

Der Vorfall wurde von einem Freund des „Artisten“ mit einem Mobiltelefon gefilmt und auf Facebook geladen, wo er mehr als 100.000 Mal angeschaut wurde. Preben Bang Henriksen zufolge ist das Schlimmste an diesen Vorfällen, dass es den Jugendlichen an jeglichem Respekt mangelt. Deshalb möchte er dieses Thema nach den Sommerferien im Folketing behandeln. „Wir müssen im Herbst einen Gesetzesentwurf zu einem ,Respektpakke‘ (Respektpacket) einbringen. Hierzu möchte ich mich zuvor mit dem Justizminister austauschen, dass es absolut unakzeptabel ist, dass eine solche Geschichte nur eine Strafe von maximal 1.500 Kronen nach sich zieht.“

von

Günter Schwarz – 30.07.2016