„Der Westen hat sich auf die Seite der Putschisten gestellt“, sagt Erdoğan bei einer Dringlichkeitssitzung des Religionsrates in Ankara. Er betont: „Wir haben unseren Allah und … Panzer und Kanonen.“

„Der Westen hat sich auf die Seite der Putschisten gestellt“, sagt Erdoğan bei einer Dringlichkeitssitzung des Religionsrates in Ankara. Er betont: „Wir haben unseren Allah und … Panzer und Kanonen.“

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan setzt nach dem Putschversuch seine Kritik am Westen mit unveränderter Härte fort und behauptete bei einer Dringlichkeitssitzung des Religionsrates in Ankara: „Der Westen hat sich auf die Seite der Putschisten gestellt!“

„Sie haben sich nicht auf die Seite der Führung dieses Landes gestellt, das sich gegen den Putsch gewehrt hat“, sagte Erdogan. Er zitierte einen verstorbenen Bekannten, der ihm mit Blick auf den Westen einst gesagt habe: „Wenn sie ihre Flugzeuge, Panzer und Kanonen haben (…), so haben wir unseren Allah.“ Der Präsident fügte unter dem Beifall der Religionsgelehrten hinzu: „Ja, wir haben unseren Allah. Und ohne Zweifel haben auch wir Panzer und Kanonen.“

Erdoğan räumte ein, die Bewegung des Predigers Fethullah Gülen – den er für den Umsturzversuch verantwortlich macht – und ihre Anhänger früher selber unterstützt zu haben. „Obwohl sie viele Seiten hatten, mit denen ich nicht übereinstimmte, habe auch ich persönlich ihnen geholfen.“ Das sei trotz Bedenken „in gutem Glauben“ geschehen. Erdoğan und Gülen waren bis zu einem Zerwürfnis 2013 Verbündete.

Der Präsident der türkischen Religionsbehörde Diyanet, Mehmet Görmez, nannte die Gülen-Anhänger „ein Netzwerk gefügiger Roboter“. Die Bewegung könne nicht als religiöse Gruppe betrachtet werden, Gülen selber nicht als religiöser Gelehrter.

von

Günter Schwarz – 03.08.2016