Weil im Gleinalmtunnel auf der Pyhrnautobahn A9 ein umgebauter Camping-Bus am Donnerstag komplett ausbrannte, bricht in der Steiermark für die nächsten sechs Wochen ein Stau-Chaos aus. Denn seit heute ist klar, der Tunnel muss mitten in der Urlaubszeit wegen massiver Schäden zumindest bis Anfang September gesperrt bleiben.

Die Sperre des Gleinalmtunnels nach dem Bus-Brand vom Donnerstagabend wird länger aufrecht bleiben müssen, als es zunächst nach der ersten Inspektion nach Löschung des Brandes angenommen wurde. Ursprünglich war der Tunnelbetreiber, die ASFINAG Maut Service GmbH davon ausgegangen, die Tunnelröhre schon kommenden Montag wieder freigeben zu können.

Doch bis Freitagvormittag wurde nach Ende der Löscharbeiten das wahre Ausmaß der massiven Schäden sichtbar, denn die Tunneldecke ist fast komplett weggeschmolzen. Das ausgebrannte Wrack des Fahrzeugs steht noch immer im Tunnel. Die Feuerwehr muss noch abwarten, bis der Beton der Tunneldecke so weit ausgekühlt ist, dass der Bus abtransportiert werden kann.

Die Tunneldecke wird bis dahin mit Pfeilern abgestützt. Der Unsicherheitsfaktor ist die Zwischendecke, weil völlig unklar ist, wie gut sie noch trägt. Davon ist maßgeblich abhängig, wie lange die Reparaturarbeiten am Tunnel dauern werden. Im Tunnel gibt es so genannte Abplatzungen des Betons, das Gerüst, das die Zwischendecke trägt, hängt an der Unfallstelle rund zwei Kilometer vor dem Südportal-Ausgang heraus.

Schon am heutigen Freitagvormittag bildeten sich entlang der Ausweichrouten auf der S6 und der S35 lange Staus. In Bruck an der Mur staute es sich zu Mittag bereits eine Stunde zurück. Treffen wird die lange Sperre des Gleinalmtunnels vor allem auch die Moto-GP (Motorrad-Weltmeisterschaft) in Spielberg, die vom 12.-14. August dort ausgetragen wird.

In jenem Bus, der Donnerstagabend im Gleinalmtunnel aus nach wie vor ungeklärter Ursache in Brand geriet, saßen insgesamt sieben Personen. Die Insassen sind allesamt dänische Staatsbürger. Die Feuerwehren kämpften mit insgesamt 60 Mann und zwölf Fahrzeugen gegen den Brand.

Dem Lenker des zu einem Campingfahrzeug umgebauten Reisebusses ist es zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Der Däne konnte das bereits in Brand geratene Fahrzeug noch in eine Tunnelnische stellen, bevor alle Insassen den Campingbus unverletzt verlassen konnten.

von

Günter Schwarz – 05.08.2016