Die rechtspopulistische Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) mischt sich einmal wieder in Dinge ein, die sie überhaupt nichts angehen. So scharf formuliert es der Vorsitzende des dänischen Journalistenverbandes (DJ), Lars Werge, nachdem DF in einer Chronik in der Tageszeitung Berlingske vorgeschlagen hatte, das Budget von Danmarks Radio (DR) um ein Viertel zu kürzen, und eine Reihe von Kanälen zu schließen.

Die Partei hat unter anderem vorgeschlagen, das Programm P3 zur Ausschreibung freizugeben, P7 Mix ganz zu schließen und das Fernsehprogramm DR3 nur noch im Internet zu übertragen. Darüber hinaus sollen Gehälter der Mitarbeiter von Danmark Radio gekürzt und viele der Mitarbeiter von der Hauptstadt in die Provinz umziehen.

Das überschreitet die politische Kompetenz einer Partei, meint Lars Werge.

„Wir haben in Dänemark das Prinzip, dass die Politik für etwas einen Rahmen schafft, und ein Fond oder ein Vorstand diesen Rahmen in Eigenregie ausfüllt. Politiker können nicht bestimmen und darüber zu entscheiden, welche Programme es geben soll und welche zur Disposition gestellt werden können. Diese Entscheidung liegt ganz alleine beim Vorstand von Danmarks Radio“, so sagt Werge.

Die drei DF-Politiker Peter Skaarup, Alex Ahrendtsen und Morten Marinus wollen das Budget von DR in den nächsten fünf Jahren sogar schrittweise von 3,7 Milliarden  (498 Millionen) auf  3 Milliarden Kronen (403,6 Millipnen Euro) kürzen.

Für Werger ist das eine völlig unverständliche Forderung, zumal sie Arbeitsplätze kosten und die Konkurrenzfähigkeit von Danmarks Radio gegenüber dem inländischen privaten Konkurrenten von TV2 und ausländischen Medien erheblich schwächen würde. Danmarks Radio funktioniere aus seiner Sicht derzeit sehr gut und es gibt keinen Grund, daran etwas ändern zu wollen.

von

Günter Schwarz – 06.08.2016