„Wacken-Fans sind eigentliche Head-Liner“
Am Samstag zogen Veranstalter und Einsatzkräfte eine positive Bilanz. Die Polizei hätte weniger Straften aufnehmen müssen als noch 2015, sagte der Einsatzleiter der Polizei. Bei rund 100.000 Leuten auf dem Gelände und im Dorf habe es gerade mal 80 Diebstähle gegeben. Außerdem hätten die Beamten eine osteuropäische Diebesbande ertappt, bevor die zuschlagen konnte. Nur der Rettungsdienst hatte etwas mehr zu tun. Laut einem Sprecher bewegten sich die Einsatzzahlen aber auf dem Niveau von 2014.
Am Samstagnachmittag verletzten sich allerdings noch zwei Männer schwer, die eine „Polen-Böller-Rakete“ aus einer Flasche starten wollten. Die Flasche kippte allerdings vor dem Start der Rakete um, und während die Männer diese wieder aufrichteten, explodierte der Böller. Einem der Männer soll dabei ein Ohr abgerissen worden sein.
Dennoch lobte Veranstalter Thomas Jensen die Wacken-Fans. Alle hätten eigentlich super mitgemacht und viel Geduld bewiesen – zum Beispiel wenn es bei der Anreise wegen matschiger Zufahrten oder am Einlass einmal länger gedauert habe. Die Fans seien der eigentliche „Head-Liner“ des Wacken-Open-Airs, so der Veranstalter Jensen.
Letzter Tag in Wacken mit Regen und Matsch
Mit dunklen Wolken, Donner und Starkregen hatte der dritte und letzte Tag des Heavy-Metal-Festivals am Samstag in Wacken begonnen. Das kleine Unwetter am Morgen flutete erneut das Gelände des Open Airs und sorgte für tiefe Pfützen und viel Schlamm. Die aus aller Welt angereisten Metal-Fans ließen sich den Spaß aber trotz Matsch und Nässe nicht nehmen. Tausende strömten am frühen Nachmittag gleichzeitig zu den Bühnen, um den Abschluss des Events zu feiern. Das hatte lange Schlangen und Wartezeiten an den Eingängen zur Folge. Insgesamt standen in den vergangenen Tagen etwa 120 Bands auf dem Open-Air-Programm. Und es kamen rund 100.000 Besucher zum Metal-Marathon in den kleinen Ort mit rund 1.800 Einwohnern in Schleswig-Holstein.
Am heutigen Sonntag reisen die Heavy-Metal-Fans wieder ab und werden auf den Fernstraßen und Autobahnen in Richtung Hamburg sicher für den einen oder anderen Stau sorgen. – Doch im nächsten Jahr sind sicher alle Fans wieder da und freuen sich schon jetzt auf den Matsch, denn das W.O.A. ohne Match wäre undenkbar – der gehört ebenso dazu wie die Heavy-Metal-Rhythmen!
von
Günter Schwarz – 07.08.2016