Den „Asyldschungel“ in Deutschland durfte ein chinesischer Tourist kennen lernen, statt wie geplant eine Europareise zu genießen. Weil er statt einer Diebstahlanzeige einen Asylantrag unterzeichnete, saß ein chinesischer Tourist fast zwei Wochen lang in einem deutschen Flüchtlingsheim fest. Erste dann konnte er wie geplant nach Frankreich weiterreisen.

„Er hatte mit seiner Unterschrift unter ein falsches Formular eine Maschinerie in Gang gesetzt, aus der er erst einmal gar nicht wieder rauskam”, sagte Christoph Schlütermann vom Deutschen Roten Kreuz, das das Heim in Dülmen im Bundesland Nordrhein-Westfalen betreibt, am Montag.

Asylantrag statt Diebstahlanzeige

Wie schließlich mit Hilfe einer Übersetzungs-App herauskam, war dem Rucksacktouristen nach seiner Ankunft in Stuttgart die Geldbörse abhanden gekommen. Statt an die Polizei geriet er vermutlich an eine Behörde in Heidelberg, die ihm den Asylantrag vorlegte. Daraufhin wurde er in die Erstaufnahmeeinrichtung in Dortmund gebracht, wo man ihm Reisepass und Visum abnahm.

Erst in Dülmen endete seine Odyssee als falscher Flüchtling. Zwölf Tage lang musste er jedoch mit der Weiterreise nach Frankreich und Italien warten, bis seine Geschichte rekonstruiert und fehlende Dokumente besorgt waren, wie Schlütermann berichtete.

von

Günter Schwarz – 09.08.2016